Unzureichende Möglichkeiten zur Kinderbetreuung und das Klischee von der arbeitenden Rabenmutter tragen überall in Europa noch immer dazu bei, dass Frauen kürzer im Berufsleben stehen als Männer. Dabei ist genau diese Gesamtarbeitszeit entscheidend, sagt Claudia Funke von der Unternehmensberatung McKinsey. Ihre Studie, die sie auf dem Weltfrauengipfel vorstellte, belegt zum ersten Mal den Zusammenhang zwischen Arbeitsvolumen und Frauen in Führungspositionen:
" Es gibt Länder wie Italien, Spanien und auch Malta, dort ist die Gesamtarbeitszeit von Frauen sehr viel geringer als die von Männern. Und dort gibt es auch wenig, nämlich kleiner als fünf Prozent, Frauen in Führungspositionen. "
Am besten schneiden die skandinavischen Länder ab. In Finnland arbeiten Frauen beinahe genauso viel lange im Beruf wie Männer. Deutschland liegt mit 38 Prozent im Mittelfeld, sagt Claudia Funke:
" Wir haben in Deutschland insgesamt nur elf Prozent Frauen in den Top-Führungspositionen und ehrlich gesagt, das Bild ist sogar noch verfälschend, weil wir die Aufsichtsräte mitgezählt haben. Wenn man die raus nimmt, muss man sagen, in den 30 Top-Companys in Deutschland, den 30 Dax-Unternehmen, gibt es keine einzige Frau in Executive Board. "
McKinsey selbst will Vorreiter bei den Frauen in Führungskräften sein und hat deshalb einen so genannten Fair Share festgelegt, sagt Katrin Suder von McKinsey in Berlin:
" 30 Prozent aller, die wir einstellen im Jahr, sollen Frauen sein. 30 Prozent, nicht 50, dass wir eine bestimmte Zusammensetzung an Studienfächern haben, viele Naturwissenschaften sind dabei und dort sind halt nicht so viele Frauen einfach die ihren Abschluss machen, und dadurch ergibt sich der Fair Share von 30 Prozent. "
Bisher ist der aber noch nicht erreicht. Allerdings unterstützt McKinsey seine Frauen auch abseits der Quote mit Kinderbetreuung an allen deutschen Standorten.
Die könnte Susanne Klöß sicher gut gebrauchen. Sie ist Vorstandsmitglied bei Accenture, einem Management- und Technologieberatungsunternehmen. Seit fünf Jahren ist sie dort für das Kapitalmarktgeschäft verantwortlich und setzt eine Milliarde Euro pro Jahr um. Und seit kurzem ist die 43-Jährige auch Mutter eines Sohnes. In Sachen Kinderbetreuung kam eine Accenture-Studie zu einem altbekannten Ergebnis: Frauen stecken eher zurück, wenn Kinder kommen. Bei Susanne Klöß ist das anders:
" Was ich ganz erstaunlich fand, dass von den befragten Männern ja fast die Hälfte der Meinung waren, dass die Kinder überhaupt keine Auswirkungen auf ihre Arbeitszeiten haben. Bei mir persönlich ist das völlig anders. Ich teile mir diese Aufgabe tatsächlich 50:50 mit meinem Mann. "
Gut ein Viertel der Männer und Frauen in der Studie halten das Geschlecht für eine Karrierebremse sei. Denn Frauen arbeiten anders als Männer, sagt Klöß:
" Was ich leider immer wieder erlebe ist, dass Frauen oft ihre eigene Persönlichkeit als Bremse in der Karriere betrachten, und Männer sehr viel öfter äußere Umstände dafür verantwortlich machen, dass ihre Karriere im Moment vielleicht grade nicht so ganz rund läuft. "
Susanne Klöß rät Frauen deshalb, Kritik nie zu persönlich zu nehmen. Außerdem sollten sie ihre Karriere nicht dem Zufall überlassen, nach dem Motto:
" Na, wenn ich jetzt einen guten Job hier mache, dann werden meine Vorgesetzten das schon entsprechend honorieren und mich auf die nächste Stufe der Leiter setzen. Das funktioniert aber leider nicht so, sondern es ist ziemlich wichtig, gutes zu tun, aber auch entsprechend darüber zu reden und das zu positionieren. "
Männer können das gut. Sie wissen schnell, wo sie hinwollen. Von den befragten Frauen gaben nur 15 Prozent an, schon zu Beginn ihrer Karriere einen Posten in der Geschäftsleitung im Auge zu haben. Klöß war eine von ihnen. Sie machte sich regelmäßig Zwei- bis Drei-Jahrespläne, besprach sie mit ihren Vorgesetzten und schaffte es so an die Spitze eines Unternehmens mit weltweit 140.000 Mitarbeitern. Den Frauen auf dem Gipfel rät sie, vor allem externe Netzwerke zu knüpfen, darüber aber nicht die internen zu vergessen. Denn die seien ebenso entscheidend für die Karriere.
Die Studien von McKinsey und Accenture sind nicht die einzigen, die auf dem Weltfrauengipfel vorgestellt wurden. Allerdings haben sie alle eines gemeinsam: Wirklich neu sind ihre Erkenntnisse nicht.
" Es gibt Länder wie Italien, Spanien und auch Malta, dort ist die Gesamtarbeitszeit von Frauen sehr viel geringer als die von Männern. Und dort gibt es auch wenig, nämlich kleiner als fünf Prozent, Frauen in Führungspositionen. "
Am besten schneiden die skandinavischen Länder ab. In Finnland arbeiten Frauen beinahe genauso viel lange im Beruf wie Männer. Deutschland liegt mit 38 Prozent im Mittelfeld, sagt Claudia Funke:
" Wir haben in Deutschland insgesamt nur elf Prozent Frauen in den Top-Führungspositionen und ehrlich gesagt, das Bild ist sogar noch verfälschend, weil wir die Aufsichtsräte mitgezählt haben. Wenn man die raus nimmt, muss man sagen, in den 30 Top-Companys in Deutschland, den 30 Dax-Unternehmen, gibt es keine einzige Frau in Executive Board. "
McKinsey selbst will Vorreiter bei den Frauen in Führungskräften sein und hat deshalb einen so genannten Fair Share festgelegt, sagt Katrin Suder von McKinsey in Berlin:
" 30 Prozent aller, die wir einstellen im Jahr, sollen Frauen sein. 30 Prozent, nicht 50, dass wir eine bestimmte Zusammensetzung an Studienfächern haben, viele Naturwissenschaften sind dabei und dort sind halt nicht so viele Frauen einfach die ihren Abschluss machen, und dadurch ergibt sich der Fair Share von 30 Prozent. "
Bisher ist der aber noch nicht erreicht. Allerdings unterstützt McKinsey seine Frauen auch abseits der Quote mit Kinderbetreuung an allen deutschen Standorten.
Die könnte Susanne Klöß sicher gut gebrauchen. Sie ist Vorstandsmitglied bei Accenture, einem Management- und Technologieberatungsunternehmen. Seit fünf Jahren ist sie dort für das Kapitalmarktgeschäft verantwortlich und setzt eine Milliarde Euro pro Jahr um. Und seit kurzem ist die 43-Jährige auch Mutter eines Sohnes. In Sachen Kinderbetreuung kam eine Accenture-Studie zu einem altbekannten Ergebnis: Frauen stecken eher zurück, wenn Kinder kommen. Bei Susanne Klöß ist das anders:
" Was ich ganz erstaunlich fand, dass von den befragten Männern ja fast die Hälfte der Meinung waren, dass die Kinder überhaupt keine Auswirkungen auf ihre Arbeitszeiten haben. Bei mir persönlich ist das völlig anders. Ich teile mir diese Aufgabe tatsächlich 50:50 mit meinem Mann. "
Gut ein Viertel der Männer und Frauen in der Studie halten das Geschlecht für eine Karrierebremse sei. Denn Frauen arbeiten anders als Männer, sagt Klöß:
" Was ich leider immer wieder erlebe ist, dass Frauen oft ihre eigene Persönlichkeit als Bremse in der Karriere betrachten, und Männer sehr viel öfter äußere Umstände dafür verantwortlich machen, dass ihre Karriere im Moment vielleicht grade nicht so ganz rund läuft. "
Susanne Klöß rät Frauen deshalb, Kritik nie zu persönlich zu nehmen. Außerdem sollten sie ihre Karriere nicht dem Zufall überlassen, nach dem Motto:
" Na, wenn ich jetzt einen guten Job hier mache, dann werden meine Vorgesetzten das schon entsprechend honorieren und mich auf die nächste Stufe der Leiter setzen. Das funktioniert aber leider nicht so, sondern es ist ziemlich wichtig, gutes zu tun, aber auch entsprechend darüber zu reden und das zu positionieren. "
Männer können das gut. Sie wissen schnell, wo sie hinwollen. Von den befragten Frauen gaben nur 15 Prozent an, schon zu Beginn ihrer Karriere einen Posten in der Geschäftsleitung im Auge zu haben. Klöß war eine von ihnen. Sie machte sich regelmäßig Zwei- bis Drei-Jahrespläne, besprach sie mit ihren Vorgesetzten und schaffte es so an die Spitze eines Unternehmens mit weltweit 140.000 Mitarbeitern. Den Frauen auf dem Gipfel rät sie, vor allem externe Netzwerke zu knüpfen, darüber aber nicht die internen zu vergessen. Denn die seien ebenso entscheidend für die Karriere.
Die Studien von McKinsey und Accenture sind nicht die einzigen, die auf dem Weltfrauengipfel vorgestellt wurden. Allerdings haben sie alle eines gemeinsam: Wirklich neu sind ihre Erkenntnisse nicht.