Von Maximilian Schönherr
Das ist Elenas rechter BH-Bügel. Der linke ist noch im BH drin. Der rechte BH-Bügel befindet sich in der Waschmaschine. Das ist blöd, weil er beim letzten Schleudergang schon drei Unterhosen und ein Hemd durchlöchert hat. Und als wir ihn rausholen wollten, war er nicht zu sehen. Nur zu hören. Ein Stück Metall zwischen Trommel und Bottich. Analytisch betrachtet ist eine Waschmaschine ein Quader mit einem zylinderförmigen, abgeschlossenen Schwimmbecken innendrin. Von welcher der sechs Quaderseiten kommt man wohl an dieses wasserdichte Teil ran ?
Die einzigen Schrauben, die wir lösen können, befinden sich hinten. Wir nehmen die Verkleidung ab und sehen sofort: Den versiegelten Behälter ausbauen wird ewig dauern, und ob wir ihn dann auch öffnen können, um an den steckengebliebenen BH-Bügel von Elena ranzukommen, ist fraglich. "Müssen wir Kundendienst anrufen", raunt Gloria, die wie immer am Computer sitzt und bei Ebay nach Blue Jeans schaut. "Kundendienst ?" Müdes, wissendes Männerlachen. "He, he!" protestiert Gloria, als wir sie mit öligen Fingern von Ebay wegdrücken und in die Suchmaschine eintippen: "Wie kriege ich verdammt nochmal einen BH-Bügel aus der Waschmaschine raus?” Im ersten der 60 Einträge, die sich mit diesem Thema beschäftigen, klagt in der Newsgruppe "de.etc.haushalt” eine gewisse ulrike-web.de, sie habe einen "Fremdkörper" - "Ha ha”, müdes, wissendes Männerlachen - in ihrer Waschmaschine: "die Rückseite schon aufgeschraubt, aber nichts gefunden, wie man an die Trommel rankommt".
Darauf antwortet damals, das ist schon ein Jahr her, ein gewisser ralf-gmx.net: "Ulrike, BH-Bügel im Bottich kommen sehr oft vor. Die bleiben zu 99 Prozent unten im Bottich in der Heizung hängen. Musst du Heizung auszubauen. Klingt schwieriger als es ist. Hängt nur an einer einzigen Mutter. Die geht manchmal schwer, wegen der Dichtung, die gerne bockt." Wir lesen gar nicht zuende, lösen genau diese bockende Mutter, öffnen das Heizungsloch. Was glänzt uns da Spitzes entgegen? Gloria, die mit allem nichts zu tun hat, greift vorsichtig mit ihren langen schlanken Fingern hinein und fischt Elenas BH-Bügel heraus. Ziemlich verbogen, Schlangenlinien. Ein Abfallprodukt der Raumfahrt. Später beim Kaffee - die Kaffeemaschine ist eine ganz andere Geschichte - lesen wir in der Newsgroup "de.etc.haushalt”, wie sich ulrike-web.de bei ralf-gmx.net bedankt, dass auch bei ihr alles geklappt hat, dass sie den "Fremdkörper” problemlos entfernen konnte. Und natürlich wäre es nicht das Internet, wenn nicht irgend ein heini-t-online.de am Ende, wenn alles längst gegessen ist und alle alles verstanden haben und glücklich sind, noch einwerfen würde: "Ulrike, und wie ist deine Körbchengröße?"
Das ist Elenas rechter BH-Bügel. Der linke ist noch im BH drin. Der rechte BH-Bügel befindet sich in der Waschmaschine. Das ist blöd, weil er beim letzten Schleudergang schon drei Unterhosen und ein Hemd durchlöchert hat. Und als wir ihn rausholen wollten, war er nicht zu sehen. Nur zu hören. Ein Stück Metall zwischen Trommel und Bottich. Analytisch betrachtet ist eine Waschmaschine ein Quader mit einem zylinderförmigen, abgeschlossenen Schwimmbecken innendrin. Von welcher der sechs Quaderseiten kommt man wohl an dieses wasserdichte Teil ran ?
Die einzigen Schrauben, die wir lösen können, befinden sich hinten. Wir nehmen die Verkleidung ab und sehen sofort: Den versiegelten Behälter ausbauen wird ewig dauern, und ob wir ihn dann auch öffnen können, um an den steckengebliebenen BH-Bügel von Elena ranzukommen, ist fraglich. "Müssen wir Kundendienst anrufen", raunt Gloria, die wie immer am Computer sitzt und bei Ebay nach Blue Jeans schaut. "Kundendienst ?" Müdes, wissendes Männerlachen. "He, he!" protestiert Gloria, als wir sie mit öligen Fingern von Ebay wegdrücken und in die Suchmaschine eintippen: "Wie kriege ich verdammt nochmal einen BH-Bügel aus der Waschmaschine raus?” Im ersten der 60 Einträge, die sich mit diesem Thema beschäftigen, klagt in der Newsgruppe "de.etc.haushalt” eine gewisse ulrike-web.de, sie habe einen "Fremdkörper" - "Ha ha”, müdes, wissendes Männerlachen - in ihrer Waschmaschine: "die Rückseite schon aufgeschraubt, aber nichts gefunden, wie man an die Trommel rankommt".
Darauf antwortet damals, das ist schon ein Jahr her, ein gewisser ralf-gmx.net: "Ulrike, BH-Bügel im Bottich kommen sehr oft vor. Die bleiben zu 99 Prozent unten im Bottich in der Heizung hängen. Musst du Heizung auszubauen. Klingt schwieriger als es ist. Hängt nur an einer einzigen Mutter. Die geht manchmal schwer, wegen der Dichtung, die gerne bockt." Wir lesen gar nicht zuende, lösen genau diese bockende Mutter, öffnen das Heizungsloch. Was glänzt uns da Spitzes entgegen? Gloria, die mit allem nichts zu tun hat, greift vorsichtig mit ihren langen schlanken Fingern hinein und fischt Elenas BH-Bügel heraus. Ziemlich verbogen, Schlangenlinien. Ein Abfallprodukt der Raumfahrt. Später beim Kaffee - die Kaffeemaschine ist eine ganz andere Geschichte - lesen wir in der Newsgroup "de.etc.haushalt”, wie sich ulrike-web.de bei ralf-gmx.net bedankt, dass auch bei ihr alles geklappt hat, dass sie den "Fremdkörper” problemlos entfernen konnte. Und natürlich wäre es nicht das Internet, wenn nicht irgend ein heini-t-online.de am Ende, wenn alles längst gegessen ist und alle alles verstanden haben und glücklich sind, noch einwerfen würde: "Ulrike, und wie ist deine Körbchengröße?"