To make sense, heißt: einen Sinn ergeben. Und deshalb nennt sich Google's Werbe-Bannerschleuder auch AdSense, Werbung mit Sinn, manchmal sogar Hintersinn. Als etwa die Rheinpfalz online über eine seinerzeitige Limburger Exzellenz schrieb, die mit der schicken Dienstwohnung: „Tebartz-van Elst will kein Protzbischof sein“, da hat Google einen Banner für einen Baufinanzierungsrechner dazugestellt. „Jetzt über 300 Banken vergleichen“ – Aufrufezeichen. Das ist doch sinnig. Oder im Tagesspiegel: „SPD will Rot-Rot-Grün nicht mehr ausschließen“. Der Tipp dazu aus Mountain View: „Geldanlage Schweiz“.
Noch beängstigender für Anleger als Sigmar Gabriel und Claudia Roth ist ja dieser Alexis Tsipras aus Griechenland: „Syriza ... vor absoluter Mehrheit“ stand im Tagespiegel. – Die Google-Ad: „Der große Zusammenbruch“ – ein Survival-Ratgeber mit Tipps für verängstigte Wohlstandsbürger zu Konservenkauf, Notfall-Apotheke und Sicherung des Eigenheims vor marodierenden Meuten. Jah!
Wofür könnte Google werben, wenn Microsoft seinen Anteil bei Smartphones erhöhen würde – vielleicht für eine Praxis für minimalinvasive Chirurgie und Homöopathie. Oder: „Hacker knacken Spielekonsole“ – „It's not a trick. It's a Sony“. „Telekom stellt auf IP-Telefonie um“ – „Ruf doch mal an.“ Hä, wenn's geht. „Facebook verspricht Datenschutz“ – „Nichts ist unmöglich ...“. „Wahlvolk straft Regierung ab“ – „Nicht immer, aber immer öfter“. „Verteidigungsminister warnt vor Blutvergießen“ – „Palmolive – Sie baden gerade ihre Hände drin.“ Ah, ich glaub, ich installiere doch einen Werbeblocker. Weil: wie heißt's so schon auf dem Banner für Melissengeist: „Nie war er so wertvoll wie heute.“