Archiv

Das E-ELT entsteht in Chile
Harmonisches Gerät für Europas Großteleskop

Vor anderthalb Jahren begannen auf dem rund 3000 Meter hohen Cerro Armazones im Norden Chiles die Bauarbeiten für das Europäische Extremely Large Telescope E-ELT. Mit einem Durchmesser von 39 Metern soll es in etwa zehn Jahren das bei weitem größte Teleskop der Erde werden. Es gehört Europas Astronomieorganisation ESO, die auch die Teleskope auf den Bergen Paranal und La Silla betreibt.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Das Instrument Harmoni für das geplante E-ELT sprengt alle bisherigen Dimensionen für astronomische Meßinstrumente.
    Das Instrument Harmoni für das geplante E-ELT sprengt alle bisherigen Dimensionen für astronomische Meßinstrumente. (ESO)
    Schon jetzt wurde der Vertrag für ein erstes wissenschaftliches Messinstrument unterzeichnet, das ab Mitte der Zwanzigerjahre am E-ELT zum Einsatz kommen soll.
    Die Rede ist vom Spektrografen HARMONI. Mit so einem Gerät lassen sich sowohl sehr lichtschwache Objekte untersuchen als auch hochauflösende Spektren von Sternen und Galaxien im Bereich des sichtbaren Lichts und des nahen Infrarotbereichs aufnehmen. Der komplexe Aufbau des Instruments erlaubt einen breiten Einsatzbereich. Die Astronominnen und Astronomen wollen HARMONI sowohl für die Erforschung extrasolarer Planeten nutzen, als auch die im Infrarotbereich besonders hellen Galaxien mit extremer Sternentstehungsrate beobachten oder Galaxien ganz am Rande des sichtbaren Universums.
    Forscher der Universität Oxford haben das Instrument vorgeschlagen und konzipiert. Ein Konsortium aus sechs Instituten in Großbritannien, Frankreich und Spanien baut jetzt den Spektrografen. HARMONI ist eines von zunächst vier Instrumenten, die für Europas neues Großteleskop gebaut werden. Daneben sind ein weiterer Spektrograf und eine Kamera vorgesehen – sowie eine adaptive Optik zum Ausgleich atmosphärischer Störungen.