Das Teleskop, das sich 30 Kilometer südlich der alten Kosakensiedlung Selentschukskaja befindet, hat immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen. Zudem sind die Klimabedingungen in Südrussland nicht optimal.
Seit dem Zerfall der Sowjetunion fehlt es an solider Finanzierung. Doch die Astronomen vor Ort haben ihr Observatorium mit viel Geschick auch durch die Wirren der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Region geführt – und beobachten in jeder klaren Nacht den Himmel. Es geht vor allem um spektroskopische Untersuchungen von Sternen und Galaxien. Die Forscher arbeiten viel mit internationalen Kollegen etwa aus Indien, Kanada, den USA und Spanien zusammen.
Kürzlich hat eine Kunstaktion auf der Sternwarte für Aufsehen gesorgt. Auf Initiative des Österreichischen Kulturforums in Moskau haben sieben Künstler aus Russland, eine Bulgarin, eine Österreicherin und eine Deutsche ihre Werke ausgestellt: Darunter Votivschreine mit kreisenden Planetenmodellen, eine Neoninstallation des Windgottes Aeolus oder ein Video, das die Fellmütze eines Volkstänzers wie einen zappelnden Stern zeigt: Sie haben das Observatorium von Selentschukskaya etwas aus dem Vergessen geholt – und daran erinnert, dass auch die Astronomen dort kunstvoll arbeiten.