Im normalen Abstimmungsverfahren haben sowohl die Gegner wie die Befürworter eines Streiks zunächst keine Mehrheit gefunden. Um doch noch eine Entscheidung zu treffen, entschlossen sich die Studierenden zu einem "Hammelsprungverfahren" um über eine eingeschränkte Streikdauer abzustimmen. Das klare Ergebnis: 2200 waren gegen einen einwöchigen Streik, dafür nur 1900.
Keine Einführung von Studiengebühren und die Anpassung der Kapazitäten der Universität an die Zahl der Studierenden. Das waren die Hauptforderungen auf der Vollversammlung der Uni Leipzig. Claudia Laßlop vom Streikkomitee.
Die Gründe sieht man, wenn man durch einen total überfüllten Hörsaal geht, wenn Leute auf der Treppe sitzen, fast neben dem Professor sitzen. Dass in Seminarräumen für 30 Mann fast 100 Mann sitzen wollen, die alle einen Schein erwerben wollen. Dass die Bibliotheken immer weniger Hilfskräfte haben, dass man seine Bücher immer wieder selbst einräumen muss, was zu einem riesigen Chaos führt.
Auch die Leipziger Professoren prangern die immer schlechter werdenden Studienbedingungen an. Einige sind auch zur Vollversammlung gekommen, darunter Peter Porsch. Er ist außerdem Chef der sächsischen PDS, der größten Oppositionspartei in Sachsen. Porsch hält Vorlesungen in Germanistik an der Uni Leipzig.
Ich komme gerade von einem Einführungsseminar in Germanistik. Da wollten 120 Studenten in einen Raum, der für 30 Studenten vorgesehen ist. Unter den Bedingungen kann man keine akademische Ausbildung machen. Ich habe jetzt das Seminar halbiert. Das heißt aber, ich habe ein akademisches Notprogramm angeboten. Das ist vergleichbar mit der Einführung von Studiengebühren, denn viele Studenten resignieren dann und sagen, da gehen wir dann auch nicht hin, das bringt es nicht. Das heißt, die Studenten werden vertrieben und ich weiß, dass das der Wille des Hochschulministers in Sachsen ist.
Im so genannten Hochschulkonsens hatte sich die Uni Leipzig in einem Vertrag mit dem Freistaat Sachsen verpflichtet, bis 2010 insgesamt 78 Stellen einzusparen. Im Gegenzug wurde allen sächsischen Hochschulen Planungssicherheit für die kommenden Jahre zugesagt. Diese Sicherheit existiere jedoch nur auf dem Papier, argumentierten die Studierenden auf der Vollversammlung. Die Studienbedingungen müssten vor allem besser werden. Denn die Uni Leipzig platze aus allen Nähten. Sie sei für maximal 19.000 Studierende ausgelegt, im Moment seien es aber über 30.000. Streik hin oder her, ob es das richtige Mittel ist, darüber war sich die Vollversammlung heute lange uneins.
Der Rektor der Uni Leipzig, Franz Häuser, findet einen Streik unverhältnismäßig und nicht zielführend.
Die Vorlesungen dienen der Kenntnisvermittlung der Studenten. Daraus wird deutlich, dass mit einem Streik die Studierenden sich selbst schädigen. Und eigentlich ist herkömmlich die Vorstellung des Streiks, dass man Druck auf seinen Partner ausübt. Ich sehe nicht, wie das hier geschehen soll.
Auch die Diskussion um die Schaffung von Elite-Universitäten hat die Vollversammlung beschäftigt. Die Uni Leipzig will sich mit fünf Bereichen beim Bund für eine Eliteförderung bewerben. Das sei allerdings völlig vermessen, wenn der Rest der Studiengänge vernachlässigt wird, so Claudia Laßlop vom Streikkomitee:
Die Bedingungen, wenn eine Eliteuni eine Spitzenbildung bieten kann, das kann nicht schlecht sein. Aber man muss erstmal damit anfangen, die Studienbedingungen, die da sind zu verbessern für die Studierenden, die da sind. Und nicht anfangen, auszusuchen, denn die Uni muss erst einmal versuchen, die Qualität zu bieten, die sie jetzt nicht bietet.
Keine Einführung von Studiengebühren und die Anpassung der Kapazitäten der Universität an die Zahl der Studierenden. Das waren die Hauptforderungen auf der Vollversammlung der Uni Leipzig. Claudia Laßlop vom Streikkomitee.
Die Gründe sieht man, wenn man durch einen total überfüllten Hörsaal geht, wenn Leute auf der Treppe sitzen, fast neben dem Professor sitzen. Dass in Seminarräumen für 30 Mann fast 100 Mann sitzen wollen, die alle einen Schein erwerben wollen. Dass die Bibliotheken immer weniger Hilfskräfte haben, dass man seine Bücher immer wieder selbst einräumen muss, was zu einem riesigen Chaos führt.
Auch die Leipziger Professoren prangern die immer schlechter werdenden Studienbedingungen an. Einige sind auch zur Vollversammlung gekommen, darunter Peter Porsch. Er ist außerdem Chef der sächsischen PDS, der größten Oppositionspartei in Sachsen. Porsch hält Vorlesungen in Germanistik an der Uni Leipzig.
Ich komme gerade von einem Einführungsseminar in Germanistik. Da wollten 120 Studenten in einen Raum, der für 30 Studenten vorgesehen ist. Unter den Bedingungen kann man keine akademische Ausbildung machen. Ich habe jetzt das Seminar halbiert. Das heißt aber, ich habe ein akademisches Notprogramm angeboten. Das ist vergleichbar mit der Einführung von Studiengebühren, denn viele Studenten resignieren dann und sagen, da gehen wir dann auch nicht hin, das bringt es nicht. Das heißt, die Studenten werden vertrieben und ich weiß, dass das der Wille des Hochschulministers in Sachsen ist.
Im so genannten Hochschulkonsens hatte sich die Uni Leipzig in einem Vertrag mit dem Freistaat Sachsen verpflichtet, bis 2010 insgesamt 78 Stellen einzusparen. Im Gegenzug wurde allen sächsischen Hochschulen Planungssicherheit für die kommenden Jahre zugesagt. Diese Sicherheit existiere jedoch nur auf dem Papier, argumentierten die Studierenden auf der Vollversammlung. Die Studienbedingungen müssten vor allem besser werden. Denn die Uni Leipzig platze aus allen Nähten. Sie sei für maximal 19.000 Studierende ausgelegt, im Moment seien es aber über 30.000. Streik hin oder her, ob es das richtige Mittel ist, darüber war sich die Vollversammlung heute lange uneins.
Der Rektor der Uni Leipzig, Franz Häuser, findet einen Streik unverhältnismäßig und nicht zielführend.
Die Vorlesungen dienen der Kenntnisvermittlung der Studenten. Daraus wird deutlich, dass mit einem Streik die Studierenden sich selbst schädigen. Und eigentlich ist herkömmlich die Vorstellung des Streiks, dass man Druck auf seinen Partner ausübt. Ich sehe nicht, wie das hier geschehen soll.
Auch die Diskussion um die Schaffung von Elite-Universitäten hat die Vollversammlung beschäftigt. Die Uni Leipzig will sich mit fünf Bereichen beim Bund für eine Eliteförderung bewerben. Das sei allerdings völlig vermessen, wenn der Rest der Studiengänge vernachlässigt wird, so Claudia Laßlop vom Streikkomitee:
Die Bedingungen, wenn eine Eliteuni eine Spitzenbildung bieten kann, das kann nicht schlecht sein. Aber man muss erstmal damit anfangen, die Studienbedingungen, die da sind zu verbessern für die Studierenden, die da sind. Und nicht anfangen, auszusuchen, denn die Uni muss erst einmal versuchen, die Qualität zu bieten, die sie jetzt nicht bietet.