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Das Geschäft mit dem Bergbau im All
Weltraummacht Luxemburg

Es hat keinen Weltraumbahnhof und baut keine Raketen – dennoch ist Luxemburg eine große Raumfahrtmacht. Natürlich ist das Großherzogtum Mitglied der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Darüber hinaus setzt das Land traditionell auf das Geschäft mit dem All.

Von Dirk Lorenzen |
Europas Erfolgsgeschichte: Start einer Ariane-5-Rakete in Kourou
Luxemburg braucht keinen eigenen Weltraumbahnhof – es ist Mitglied der ESA, die unter anderem Ariane-5-Starts von Kourou für ihre Missionen nutzt (ESA/Arianespace)
Der Weltraumsektor trägt fast zwei Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung Luxemburgs bei – weltweit ein Spitzenwert. Schon vor mehr als drei Jahrzehnten hat die Regierung die Gründung des Europäischen Satellitenbetreibers SES gefördert. Luxemburg ist bis heute an dem Unternehmen beteiligt, das mehr als fünfzig Kommunikationssatelliten betreibt.
Als neues Geschäftsfeld tut sich nun der Bergbau im Sonnensystem auf. Als erstes Land Europas hat Luxemburg ein Weltraumgesetz, das Firmen Rechtssicherheit gibt, wenn sie auf Asteroiden oder anderen Körpern Ressourcen gewinnen, etwa Wasser oder Edelmetalle.
Astraea dürfte so ähnlich aussehen wie der Asteroid Vesta
Luxemburg setzt unter anderem auf das Geschäft mit dem Bergbau auf Asteroiden (NASA)
Nach dem Weltraumvertrag der Vereinten Nationen kann kein Land oder Unternehmen die Souveränität über den Mond oder einen anderen Himmelskörper als Ganzes beanspruchen. Was diese Regelung für die Nutzung von Rohstoffen bedeutet, ist unter Juristen umstritten.
Zwar ist noch lange nicht abzusehen, wann tatsächlich Astronauten oder Roboter nach wertvollen Stoffen auf anderen Himmelskörpern graben. Aber Luxemburg wirbt schon jetzt um die Ansiedlung internationaler Unternehmen, die Bergbau im All betreiben wollen.
Doch erst wenn Reisen durch das Sonnensystem nicht mehr Milliarden, sondern "nur" noch einige Millionen Euro kosten, kann der kosmische Goldrausch wahr werden.