Washington
"Das goldene Zeitalter Amerikas beginnt jetzt": Donald Trump ist 47. Präsident der Vereinigten Staaten

Der Republikaner Trump ist wieder Präsident der Vereinigten Staaten. Gegen 18 Uhr unserer Zeit wurde er im Kapitol in Washington als 47. Präsident vereidigt. In seiner Antrittsrede kündigte er zahlreiche Dekrete an, darunter auch die erwartete deutliche Verschärfung der Migrationspolitik.

    Präsident Donald Trump (l) spricht nach seiner Vereidigung zum Präsidenten der USA in der Rotunde des US-Kapitols in Washington.
    Donald Trump ist wieder US-Präsident. (Shawn Thew/Pool EPA/AP/dpa)
    Trump sprach vor dem Richter des Obersten Gerichtshofes, Roberts, die Eidesformel, wonach er das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten "getreulich ausführen und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften wahren, schützen und verteidigen werde". Vor ihm legte der neue Vizepräsident Vance den Amtseid ab. Er ist damit auch Präsident des Senats.

    "Der Abstieg der USA ist vorbei"

    In seiner Antrittsrede erklärte Trump anschließend, der Abstieg der USA sei nun vorbei, Zitat: "Das Goldene Zeitalter von Amerika beginnt genau jetzt". Das Land werde aufblühen und wieder überall auf der Welt respektiert. Amerika werde bald wieder größer, stärker und außergewöhnlicher sein denn je. Trump kündigte zugleich zahlreiche Dekrete an.

    Panama-Kanal "zurückholen", Golf von Mexiko umbenennen

    Trump wiederholte in seiner Rede auch seine Forderung, dass die USA wieder die Kontrolle über den Panama-Kanal übernehmen wollten. Er betonte, man werde sich den Kanal "zurückholen". Panamas Staatschef Mulino hatte das Ansinnen bereits im Dezember kategorisch zurückgewiesen - und wiederholte nach Trumps Rede auf X, der Kanal sei und bleibe panamaisch.
    Trump kündigte zudem an, den Golf von Mexiko in "Golf von Amerika" umzubenennen - auch das hatte er schon vor einiger Zeit kundgetan. Zudem solle der höchste Berg in Nordamerika, der Denali in Alaska, von nun an wieder "Mount McKinley" heißen. Der Berg war 2015 von Präsident Obama auf Wunsch des Bundesstaates Alaska in "Denali" umbenannt worden, um den traditionellen Namen der indigenen Bevölkerung Alaskas zu würdigen.
    Trump erklärte darüber hinaus, man werde man in den USA künftig nur noch zwei Geschlechter anerkennen - nämlich Frau und Mann.

    "Mischung aus Wahlkampfrede und Rede zur Lage der Nation"

    Unsere USA-Korrespondentin Doris Simon sagte im Deutschlandfunk, Trumps Rede sei nicht so dystopisch gewesen wie vor acht Jahren. Es sei eine Mischung aus Wahlkampfrede und Rede zur Lage der Nation gewesen. Trump habe immer wieder betont, dass die USA ein wachsender Staat seien, dass man mehr Reichtum und mehr Territorium - also Staatsgebiet - haben werde. Zur Ankündigung, die Armee an der Südgrenze zu Mexiko einzusetzen, sagte Simon, das solle mit Hilfe eines 250 Jahre alten Gesetzes geschehen. Das sei umstritten - aber Trump werde es trotzdem tun.
    Die US-Expertin Stelzenmüller sagte im Deutschlandfunk, Trump habe mit seiner Antrittsrede ungeheure Erwartungen geweckt. Viele seiner Ankündigungen seien völlig übersteigert und es sei fraglich, ob und wie diese umgesetzt werden könnten.

    Zeremonie ausnahmsweise im Kapitol

    Die Zeremonie, die normalerweise unter freiem Himmel stattfindet, war wegen der großen Kälte ins Innere des Gebäudes verlegt worden. Zuvor war er von seinem Amtsvorgänger Biden im Weißen Haus empfangen worden. Es ist Trumps zweite Amtszeit nach 2017 bis 2021 und laut der US-Verfassung seine letzte.

    Alle bisherigen, noch lebenden Präsidenten nehmen teil

    An der Zeremonie zur Amtseinführung nahmen alle bisherigen, noch lebenden Präsidenten teil, also neben dem bisherigen Amtsinhaber Biden auch Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama. Biden kam mit seiner Frau Jill, auch Hillary Clinton war anwesend, Michelle Obama hatte dagegen abgesagt. Ebenfalls zur Vereidigung kamen Trumps Familienangehörige.

    Auch Musk, Zuckerberg und Bezos dabei

    Unter den Gästen waren außerdem die Tech-Milliardäre Musk, Zuckerberg und Bezos. Vor allem Musk hatte Trump im Wahlkampf unterstützt. Auch TikTok-Chef Shou Chew erschien zu der Zeremonie.
    Aus Deutschland reisten AfD-Chef Tino Chrupalla und die stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch an. Die Unions-Fraktion bestätigte die Teilnahmen der Bundestagsabgeordneten Hardt (CDU) und Silberhorn (CSU).

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    Diese Nachricht wurde am 21.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.