Das berühmteste Astronomie-Buch Deutschlands ist das "Himmelsjahr". Es geht zurück auf das Sternbüchlein von Robert Henseling, das für das Jahr 1910 zum ersten Mal erschienen ist. Das Buch listet für ein Jahr den Lauf von Sonne, Mond und Planeten auf, beschreibt Sonnen- und Mondfinsternisse, erklärt die Sichtbarkeit von Sternbildern, Meteoren und so weiter. Im Himmelsjahr steht alles, was am Firmament relevant ist und sich vorausberechnen lässt.
Auch im Auftrag der Wehrmacht
Nachdem sich Robert Henseling und die Franckh'sche Verlagsgesellschaft in Stuttgart 1940 getrennt hatten, veröffentlichte der Verlag ab dem folgenden Jahr einen astronomischen Kalender mit dem Namen Himmelsjahr. Der erschien in allen Kriegsjahren, für 1945 im Auftrag des Oberkommandos der Wehrmacht.
In jener Zeit waren unter anderem Paul Ahnert und Eva Rohlfs von der Sternwarte Sonneberg die Autoren. Mit der deutschen Teilung kam auch das Ende einer gemeinsamen Ausgabe.
In der Bundesrepublik gab ab 1949 Max Gerstenberger das Himmelsjahr heraus, in der DDR erschien im Verlag Johann Ambrosius Barth der Kalender für Sternfreunde von Paul Ahnert.
Beim Himmelsjahr gab es 1982 den letzten Autorenwechsel. Damals übernahm Hans-Ulrich Keller vom Planetarium Stuttgart. In dieser Funktion ist er schon lange im Ruhestand, aber noch immer verfasst er das ebenso informative wie unterhaltsame Jahrbuch. Jetzt erscheint sein 40. und das insgesamt 81. Himmelsjahr.