Heute waren es nicht 14 Prozent, aber es ging auch aufwärts mit der Springer-Aktie. Und das, obwohl Matthias Döpfner, dem Springer-Vorstand, die ganze Zeit nichts Gutes schwante, als er in seinen Blättern von der Eurokrise und den Konjunktursorgen las. Aber gespürt hat er in seinem Zahlenwerk nichts. Ein operatives Ergebnis nach neun Monaten von 446 Millionen Euro sind nicht nur fast 16 Prozent mehr als im Vorjahr, sondern auch Rekord. Die Margen sind so, dass von 100 Euro Umsatz fast 20 Euro als operatives Ergebnis verdient werden, im inländischen Zeitungsgeschäft – getragen namentlich vom Massenblatt "Bild" - sind es sogar fast 24 Euro. Döpfner gab sich heute in einer Telefonkonferenz sehr zufrieden.
"Besonders erfreulich entwickeln sich die inländischen Zeitungen, die sich mit einer Ebitda-Rendite von 26 Prozent wieder historischen Höchstwerten nähern."
Auf Vorhersagen für 2012 wollte sich Döpfner nicht festlegen lassen. Er wirkte aber trotz möglicher Verwerfungen auf den Werbemärkten bei möglicher rezessiver Wirtschaftsentwicklung keineswegs pessimistisch. Sonia Rabussier, Medienanalystin von Silvia Quandt Research, kann sich das gut erklären. Denn sie weiß, Springer leide in Krisen weniger als andere Verlage:
"Die 'Bildzeitung' ist sehr billig, sie kostet nur 70 Cent, sie hat eine verkaufte Auflage von 2,3 Millionen pro Tag" [Anmerkung der Redaktion: Laut IVW rund 2,9 Millionen]. "Das ist super viel. Und wenn wir in eine Krise gehen: Die 'Bildzeitung' hat in Krisenzeiten immer ihre Werbeerlöse steigern können. Denn die Zielgruppen der 'Bildzeitung' sind sehr preissensitiv. Das sind die Discounter wie Lidl und Aldi und so weiter. Und die schalten immer kurzfristige Preisreklamen. Und der beste Werbeträger dafür ist die 'Bildzeitung'. Deshalb neigen in Krisenzeiten die Werbeerlöse dazu zu steigen."
Die Gewinne im Zeitungs- und Zeitschriftengeschäft sind immer noch überdurchschnittlich. Damit bezahlt Springer die weitere Expansion. Zwar will Döpfner nicht den ganzen WAZ-Konzern, den in Essen ansässigen drittgrößten deutschen Zeitungskonzern übernehmen. Das würde wohl auch das Kartellamt nicht dulden. Aber die Fernsehzeitschriften, die Anteile am österreichischen Boulevardblatt "Kronen-Zeitung" und einige Onlineaktvitäten, die würde Springer dem WAZ-Konzern schon gerne abkaufen. Erst mal gibt Döpfner dazu aber das nur mäßig interessierte Pokerface:
"Zur WAZ-Gruppe kann ich keine Wahrscheinlichkeiten abgeben. Und ich muss Ihnen auch sagen: Das Thema hat für uns nicht diese Priorität, die ihm draußen zugemessen wird. Wir haben unser Angebot gemacht. Und jetzt warten wir, was passiert."
Prioritär ist allerdings das sogenannte digitale Geschäft: Springer kauft und betreibt Internetportale. Es gibt journalistisch ausgerichtet alle Arten, von der elektronischen "Bildzeitung" bis zu netmums, ein britischer Internetratgeber für Eltern. Auch Online-Marktplätze gehören zum Konzern. Das digitale Engagement wächst stark, um 34,4 Prozent beim Umsatz in den ersten neun Monaten auf immerhin fast 678 Millionen Euro. Es habe das Zeug, das nationale Zeitungs- und Zeitschriftengeschäft mit gut 850 Millionen Euro Umsatz bald zu überrunden.
"Besonders erfreulich entwickeln sich die inländischen Zeitungen, die sich mit einer Ebitda-Rendite von 26 Prozent wieder historischen Höchstwerten nähern."
Auf Vorhersagen für 2012 wollte sich Döpfner nicht festlegen lassen. Er wirkte aber trotz möglicher Verwerfungen auf den Werbemärkten bei möglicher rezessiver Wirtschaftsentwicklung keineswegs pessimistisch. Sonia Rabussier, Medienanalystin von Silvia Quandt Research, kann sich das gut erklären. Denn sie weiß, Springer leide in Krisen weniger als andere Verlage:
"Die 'Bildzeitung' ist sehr billig, sie kostet nur 70 Cent, sie hat eine verkaufte Auflage von 2,3 Millionen pro Tag" [Anmerkung der Redaktion: Laut IVW rund 2,9 Millionen]. "Das ist super viel. Und wenn wir in eine Krise gehen: Die 'Bildzeitung' hat in Krisenzeiten immer ihre Werbeerlöse steigern können. Denn die Zielgruppen der 'Bildzeitung' sind sehr preissensitiv. Das sind die Discounter wie Lidl und Aldi und so weiter. Und die schalten immer kurzfristige Preisreklamen. Und der beste Werbeträger dafür ist die 'Bildzeitung'. Deshalb neigen in Krisenzeiten die Werbeerlöse dazu zu steigen."
Die Gewinne im Zeitungs- und Zeitschriftengeschäft sind immer noch überdurchschnittlich. Damit bezahlt Springer die weitere Expansion. Zwar will Döpfner nicht den ganzen WAZ-Konzern, den in Essen ansässigen drittgrößten deutschen Zeitungskonzern übernehmen. Das würde wohl auch das Kartellamt nicht dulden. Aber die Fernsehzeitschriften, die Anteile am österreichischen Boulevardblatt "Kronen-Zeitung" und einige Onlineaktvitäten, die würde Springer dem WAZ-Konzern schon gerne abkaufen. Erst mal gibt Döpfner dazu aber das nur mäßig interessierte Pokerface:
"Zur WAZ-Gruppe kann ich keine Wahrscheinlichkeiten abgeben. Und ich muss Ihnen auch sagen: Das Thema hat für uns nicht diese Priorität, die ihm draußen zugemessen wird. Wir haben unser Angebot gemacht. Und jetzt warten wir, was passiert."
Prioritär ist allerdings das sogenannte digitale Geschäft: Springer kauft und betreibt Internetportale. Es gibt journalistisch ausgerichtet alle Arten, von der elektronischen "Bildzeitung" bis zu netmums, ein britischer Internetratgeber für Eltern. Auch Online-Marktplätze gehören zum Konzern. Das digitale Engagement wächst stark, um 34,4 Prozent beim Umsatz in den ersten neun Monaten auf immerhin fast 678 Millionen Euro. Es habe das Zeug, das nationale Zeitungs- und Zeitschriftengeschäft mit gut 850 Millionen Euro Umsatz bald zu überrunden.