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"Das ist die Suche nach dem eigenen Ich"

Mitte der 90er-Jahre hat sie ihn zum ersten Mal gesehen und war sofort fasziniert: Andrei Tarkowskis Sciencefiction-Klassiker "Stalker". Denn, so sagt die Berliner Elektromusikerin Barbara Morgenstern, "es ist für mich ein Film, der so ganz tiefe Sehnsüchte ausdrückt".

Von Marietta Schwarz |
    "Mein Name ist Barbara Morgenstern, Musikerin aus Berlin, und mein Klassiker ist der Film "Stalker" von Andre Tarkowski.

    Ich habe diesen Film das erste Mal Mitte der 90er-Jahre mit meinem Freund in seiner Wohnung in Prenzlauer Berg geguckt und ich war tief beeindruckt, weil es für mich ein Film ist, der so ganz tiefe Sehnsüchte ausdrückt.

    Es geht um einen Mann, der der Leute in eine Zone führt, also sie ist verseucht, aber wie sie verseucht wurde, weiß man nicht.

    Und er führt sie in diesen Raum, wo die Träume und die Wünsche erfüllt werden. Und keiner geht in diesen Raum rein, weil jeder so viel Angst hat davor, dass diese Wünsche erfüllt werden, und ich finde, das ist so ein unglaublich schönes Bild, dass mich dieser Film sehr berührt hat.

    Ich finde diese Verbindung zwischen "Der Traum wird erfüllt" und es ist gleichzeitig total unheimlich, das finde ich super reizvoll.

    Also was mich sehr beeindruckt hat, ist diese Szene, wo er Steine wirft, und versucht zu testen, ob die Gravitation in dem Feld, wo sie jetzt durchgehen, in Ordnung ist, weil es immer so Gravitationsstörungen gibt. Er wirft die Steine und sieht dann: alles in Ordnung. Und dann gehen sie weiter. Und dieses Bild fand ich unglaublich toll. Als Bild von: Ich bewege mich Schritt für Schritt weiter. Ich teste vorher auf dem Weg zur Erfüllung, klappt es oder klappt es nicht. Und dann geht man wieder weiter. Und während dieses Weges haben sie ja auch sehr viele Gespräche, intensive Gespräch. Und das fand ich sehr, sehr lyrisch.

    Überhaupt so eine Thematik in einem Film zu behandeln. Das war auch der erste Film, den ich in der Richtung gesehen habe. Ich würde sagen, das ist die Suche nach dem eigenen Ich. Die Suche nach den tiefsten Wünschen. Und die Angst vor dessen Erfüllung…"