Die Berlinerin Susanne Heinze war gerade 16 Jahre alt, als ihr Olympia-Traum in Reichweite kam. Sie hatte sich schnell zu den Ausscheidungswettkämpfen hoch gekämpft. Trotz einer Mandelentzündung hatte Heinze dort die Nase vorn.
"Dann bin ich mit Fieber gesprungen, und beim letzten Sprung wusste ich eigentlich nicht, wo ich war. Aber es hat gereicht!"'"
Am ersten August 1936 erlebte Heinze als jüngste im Springer-Team die Eröffnungsfeier:
""Der Aufmarsch war so aufregend für mich, dass ich es mit ach und krach geschafft habe. Eine Schwimmkameradin, die ist umgefallen, so aufregend war das. "
Beim Wettkampf selbst war das Schwimmstadion bis auf den letzten Platz war gefüllt. Und Susanne Heinze lag vor dem letzten der sechs Sprünge auf aussichtsreicher Position.
"Da macht man den Schokoladensprung - der, der immer todsicher ist, das war meine Auerbachschraube mit Anlauf, die nie schief ging bei mir. Ich will Anlauf nehmen und auf einmal höre ich unter meinem Brett "Tapp, tapp, tapp". Da ist ein Arzt von der Konkurrenz lang gegangen und ich komme aus meinem Trott, ich kriege die Brettspitze nicht und verhaue den Sprung und werde - ich will nicht hochstapeln - nicht Vierte, sondern Siebte. "
Für die Bonner Sprinterin Grete Winkels hieß es dagegen in Berlin: nur zuschauen! Sie ärgerte sich, dass der Trainer sie zur Ersatzläuferin der 4mal 100-Meter-Staffel degradierte:
"Die Winkels ist zu jung, wir nehmen die Erfahrenen!" Die waren böse auf mich. Die sagten immer: "Wir müssen laufen!" Und ich sagte: "Ich laufe nur für mich, ich will gewinnen, alles andere ist mir egal." Ich war etwas zwischen den Generationen, ich hatte den Tick nicht mehr. Die wollten für Deutschland laufen."
Die junge Sportlerin machte keinen Hehl daraus, was sie vom farbigen US-Sprinter Jesse Owens hielt:
"Der hatte so einen schönen Laufstil, der Jesse. Und ich schwärmte davon. Da sagte einer der Trainer: "Aber das ist doch nur ein schönes Tier. Frau Winkels, das ist doch kein Mensch!"
Während die 18jährige Grete Winkels so einiges vom Rassismus im Stadion mit bekam, war Susanne Heinze noch sehr ahnungslos. Sie wusste weder von der Ausgrenzung jüdischer Athleten, noch von den ursprünglichen Boykottabsichten der britischen und amerikanischen Sportler.
"Ich muss ehrlich gestehen, ich war damals einfach noch zu jung. Sie dürfen nicht vergessen, dass ein 16jähriges Mädchen von damals nicht mit einem heutigen zu vergleichen ist, wir waren doch noch weit aus kindlicher."
Hellhörig wurde Heinze erst 1938 beim Training in Berlin.
"Da war der Bramfeld, ein Fünfkämpfer. Da war der Kitzig, ein Springer, der einen Witz über Hitler machte. Und dann kam der Bramfeld und sagte: 'Damit hört ihr jetzt auf, dass verbiete ich Euch!' Wir haben gedacht, was will der denn, da habe ich das erste Mal gemerkt, du meine Güte du kannst doch nicht alles sagen, was du willst."
"Dann bin ich mit Fieber gesprungen, und beim letzten Sprung wusste ich eigentlich nicht, wo ich war. Aber es hat gereicht!"'"
Am ersten August 1936 erlebte Heinze als jüngste im Springer-Team die Eröffnungsfeier:
""Der Aufmarsch war so aufregend für mich, dass ich es mit ach und krach geschafft habe. Eine Schwimmkameradin, die ist umgefallen, so aufregend war das. "
Beim Wettkampf selbst war das Schwimmstadion bis auf den letzten Platz war gefüllt. Und Susanne Heinze lag vor dem letzten der sechs Sprünge auf aussichtsreicher Position.
"Da macht man den Schokoladensprung - der, der immer todsicher ist, das war meine Auerbachschraube mit Anlauf, die nie schief ging bei mir. Ich will Anlauf nehmen und auf einmal höre ich unter meinem Brett "Tapp, tapp, tapp". Da ist ein Arzt von der Konkurrenz lang gegangen und ich komme aus meinem Trott, ich kriege die Brettspitze nicht und verhaue den Sprung und werde - ich will nicht hochstapeln - nicht Vierte, sondern Siebte. "
Für die Bonner Sprinterin Grete Winkels hieß es dagegen in Berlin: nur zuschauen! Sie ärgerte sich, dass der Trainer sie zur Ersatzläuferin der 4mal 100-Meter-Staffel degradierte:
"Die Winkels ist zu jung, wir nehmen die Erfahrenen!" Die waren böse auf mich. Die sagten immer: "Wir müssen laufen!" Und ich sagte: "Ich laufe nur für mich, ich will gewinnen, alles andere ist mir egal." Ich war etwas zwischen den Generationen, ich hatte den Tick nicht mehr. Die wollten für Deutschland laufen."
Die junge Sportlerin machte keinen Hehl daraus, was sie vom farbigen US-Sprinter Jesse Owens hielt:
"Der hatte so einen schönen Laufstil, der Jesse. Und ich schwärmte davon. Da sagte einer der Trainer: "Aber das ist doch nur ein schönes Tier. Frau Winkels, das ist doch kein Mensch!"
Während die 18jährige Grete Winkels so einiges vom Rassismus im Stadion mit bekam, war Susanne Heinze noch sehr ahnungslos. Sie wusste weder von der Ausgrenzung jüdischer Athleten, noch von den ursprünglichen Boykottabsichten der britischen und amerikanischen Sportler.
"Ich muss ehrlich gestehen, ich war damals einfach noch zu jung. Sie dürfen nicht vergessen, dass ein 16jähriges Mädchen von damals nicht mit einem heutigen zu vergleichen ist, wir waren doch noch weit aus kindlicher."
Hellhörig wurde Heinze erst 1938 beim Training in Berlin.
"Da war der Bramfeld, ein Fünfkämpfer. Da war der Kitzig, ein Springer, der einen Witz über Hitler machte. Und dann kam der Bramfeld und sagte: 'Damit hört ihr jetzt auf, dass verbiete ich Euch!' Wir haben gedacht, was will der denn, da habe ich das erste Mal gemerkt, du meine Güte du kannst doch nicht alles sagen, was du willst."