Vielen Astronomen kommt es auf die Größe an – ihrer Teleskope. Je größer der Durchmesser eines Spiegels ist, desto mehr Licht empfängt das Instrument und desto weiter blickt es hinaus ins All.
Allerdings zählt auch in der Himmelsforschung keineswegs nur die Größe. Es gibt etliche kleine Instrumente, die perfekt eine Nische besetzen und exzellente Forschungsprojekte ermöglichen.
Ein Paradebeispiel dafür ist KELT – das Kilodegree Extremely Little Telescope, das extrem kleine Teleskop für Tausende Quadratgrad am Himmel. Sonst steht ein L in Fernrohr-Abkürzungen stets für Large, also groß.
Extrem klein trifft es: Denn der Linsendurchmesser beträgt gerade einmal 4,2 Zentimeter – die meisten Amateurteleskope sind deutlich größer. Hinter der Linse befindet sich immerhin eine professionelle Kamera.
So ein Teleskop kostet nur rund 60.000 Euro – bei manchen Großsternwarten kostet eine Beobachtungsnacht so viel.
Das KELT-Team hat seine beiden Kameras in Südafrika und in Arizona aufgestellt. In jeder klaren Nacht machen die beiden Instrumente vollautomatisch viele großflächige Fotos – so wird mehr als die Hälfte des Himmels kontinuierlich überwacht.
Die Wissenschaftler suchen damit nach Planeten bei recht hellen Sternen, die meist nicht ins Raster großer Suchprogramme passen.
Die pfiffigen Billigteleskope bereiten ihren Betreibern an der Universität von Ohio und der Vanderbilt Universität große Freude: Denn sie haben schon mehr als 20 Exoplaneten aufgespürt – und die Beobachtungen gehen weiter, ganz automatisch.