Regensburg, Versailles, Brüssel - ein süßes Geheimnis verbindet diese drei Städte; das Geheimnis eines köstlichen Naschwerks. Der deutsche Koch des französischen Herzogs Choiseu du Plessis-Pralin kreierte es für die Teilnehmer des "Immerwährenden Reichstags" in Regensburg. Ende des 17. Jahrhunderts nahm der Herzog als Vertreter des Sonnenkönigs Ludwig XIV. an dieser Ständeversammlung teil. Sie vertrat die rund 350 Einzelstaaten, in die Deutschland nach dem Ende des 30-jährigen Kriegs zerfallen war.
Weil Süßes entspannt und die Stimmung hebt - auch die von Verhandlern in schwierigen Situationen - war es damals üblich, gezuckerte Mandeln und Nüsse zu reichen. Der Koch des Herzogs hatte die Kerne zusätzlich mit Schokolade überzogen, die in Adelskreisen in Mode gekommen war. Er nannte die Süßigkeit nach seinem Arbeitgeber: Praline.
Viel später erst kommt Brüssel ins Spiel, wo der Schweizer Jean Neuhaus 1857 eine pharmazeutische Confiserie eröffnet, eine Art Süßwarenapotheke mit Hustenbonbons und Schokoladentafeln. Nach der Firmenchronik soll sein gleichnamiger Enkel erstmals ein gefülltes Schokobonbon hergestellt haben, das er Praline taufte.
Welche Version die historisch korrekte ist, mag Pralinenfreunden egal sein. Sie sind der Magie des süßen, mundgerechten Häppchens verfallen, dem dunklen Knacken beim Hineinbeißen, dem Schmelz der Füllung, die manchmal einen harten Kern aus Nuss, Mandel oder Krokant birgt. Pralinen mit Chili abgeschmeckt, mit Ingwer oder mit erdigem Trüffel aus dem Wald - der Fantasie des Confiseurs sind kaum Grenzen gesetzt. Süße Verheißungen, mit dunkler, heller oder weißer Schokolade überzogen; manche in Hohlkörpern verborgen, in kleinen Schokoschüsselchen, die auch gefüllt und dann mit einem Klecks flüssiger Schokolade verschlossen werden. Schichtpralinen geben ihr Inneres ganz offen preis; dünne, verschiedenfarbige Lagen von Schokolade und Nugatmasse, verziert mit Pistazie oder Nuss, mit Schokorosette oder Fruchtstückchen.
Nicht nur Literaten haben darüber philosophiert, ob starker Kaffee, frisch gebrühter Tee oder ein Schluck Wein das Aroma einer Praline am besten zur Geltung bringt. Jeder möge es ausprobieren und mit Muße schmecken und genießen. Gute Pralinen brauchen Zeit, um im Mund zu zergehen und dabei alle Aromen freizugeben - ob zum Abschluss eines Menüs oder ganz alleine, als kleines Fest für die Sinne, das für einen Moment mit dem Alltag versöhnt.
Weil Süßes entspannt und die Stimmung hebt - auch die von Verhandlern in schwierigen Situationen - war es damals üblich, gezuckerte Mandeln und Nüsse zu reichen. Der Koch des Herzogs hatte die Kerne zusätzlich mit Schokolade überzogen, die in Adelskreisen in Mode gekommen war. Er nannte die Süßigkeit nach seinem Arbeitgeber: Praline.
Viel später erst kommt Brüssel ins Spiel, wo der Schweizer Jean Neuhaus 1857 eine pharmazeutische Confiserie eröffnet, eine Art Süßwarenapotheke mit Hustenbonbons und Schokoladentafeln. Nach der Firmenchronik soll sein gleichnamiger Enkel erstmals ein gefülltes Schokobonbon hergestellt haben, das er Praline taufte.
Welche Version die historisch korrekte ist, mag Pralinenfreunden egal sein. Sie sind der Magie des süßen, mundgerechten Häppchens verfallen, dem dunklen Knacken beim Hineinbeißen, dem Schmelz der Füllung, die manchmal einen harten Kern aus Nuss, Mandel oder Krokant birgt. Pralinen mit Chili abgeschmeckt, mit Ingwer oder mit erdigem Trüffel aus dem Wald - der Fantasie des Confiseurs sind kaum Grenzen gesetzt. Süße Verheißungen, mit dunkler, heller oder weißer Schokolade überzogen; manche in Hohlkörpern verborgen, in kleinen Schokoschüsselchen, die auch gefüllt und dann mit einem Klecks flüssiger Schokolade verschlossen werden. Schichtpralinen geben ihr Inneres ganz offen preis; dünne, verschiedenfarbige Lagen von Schokolade und Nugatmasse, verziert mit Pistazie oder Nuss, mit Schokorosette oder Fruchtstückchen.
Nicht nur Literaten haben darüber philosophiert, ob starker Kaffee, frisch gebrühter Tee oder ein Schluck Wein das Aroma einer Praline am besten zur Geltung bringt. Jeder möge es ausprobieren und mit Muße schmecken und genießen. Gute Pralinen brauchen Zeit, um im Mund zu zergehen und dabei alle Aromen freizugeben - ob zum Abschluss eines Menüs oder ganz alleine, als kleines Fest für die Sinne, das für einen Moment mit dem Alltag versöhnt.