Es muss ein schöner Tag gewesen sein, jener 8. Juni 1633, in Sint Annaparochie bei Leeuwarden am friesischen Wattenmeer. Jedenfalls legt das eine kleine Zeichnung nahe, die sich heute im Berliner Kupferstichkabinett befindet. Ein kleines Stück Pergament, weiß grundiert, auf das mit Silberstift eine Frau skizziert ist: Saskia van Uylenburgh.
"Sie war eine Schönheit in den Augen des 17. Jahrhunderts. Sie hatte ja ein etwas fülliges Gesicht und auch ein Doppelkinn, ganz helle Haut. Und das entsprach absolut dem damaligen Schönheitsideal, Frauen müssten ein bisschen fülliger sein und auch ganz helle Haut haben als Zeichen dafür, dass sie nicht draußen arbeiten mussten."
Christoph Driessen hat ein Buch über Rembrandt und die Frauen geschrieben. Rembrandts Zeichnung zeigt Saskia ganz selbstbewusst: eine Blume in der Hand, den Strohhut mit Gräsern und Blüten geschmückt, den Kopf auf die Hand gestützt.
"Das war wenige Tage nach ihrer Verlobung. Sie hatten da wahrscheinlich einen Spaziergang gemacht, im Juni an einem schönen Sommertag, in Friesland, also da wo sie herkam, da hatte Rembrandt sie besucht. Und er hat dann unter diese Zeichnung geschrieben:"
"Dies ist ein Porträt meiner Frau, als sie 21 Jahre alt war, am 8. Juni 1633, dem dritten Tag, nachdem wir uns verlobt hatten."
So ganz genau nahm es Rembrandt offenbar wie seine Zeitgenossen mit den Daten nicht, denn Saskia, seine Verlobte, wurde am 2. August 1612 geboren und daher war sie am 8. Juni erst 20 Jahre alt.
Das wenige Zentimeter messende Bild hängte sich Rembrandt offenbar später in seine Werkstatt, und auch die Verwendung von Pergament und teurem Silberstift lässt vermuten, dass er sich an diesen Tag noch lange erinnern wollte.
"Es spricht alles dafür, dass das eine Liebesheirat gewesen ist gegen auch Widerstände auf Seiten von Saskias Familie. Also sie haben sich definitiv geliebt. Einen anderen Grund, ihn zu heiraten, hätte es von Saskias Seite nicht gegeben."
Denn Saskia van Uylenburg war die Tochter eines Bürgermeister der friesischen Hauptstadt Leeuwarden - und Rembrandt Sohn eines Müllers, der es wegen seines Talents bis zum angestellten Maler eines Amsterdamer Kunsthändlers gebracht hatte. Und dieser Kunsthändler, bei dem die Führungsschicht der Niederlande Porträts bestellte, war Saskias Onkel. Mit der Heirat veränderte sich Rembrandts Leben vollständig.
"Es lag überhaupt nicht auf der Hand, dass sie einen Müllersohn wie Rembrandt geheiratet hätte. Sie kam aus einer ganz anderen Klasse. Alle ihre Geschwister hatten Akademiker geheiratet. Man kann darüber spekulieren, dass sie zum Beispiel auch seine Bücher geführt hat. Er hat sie zum Beispiel einmal gezeichnet mit so einem ganz typischen Geschäftsbuch vor sich. Und eigentlich war es auch naheliegend, dass sie viel besser mit seinen Kunden umgehen konnte. Rembrandt selbst hatte überhaupt kein Händchen für Kunden. Aber sie, sie kam ja aus dieser Patrizierklasse und konnte sich mit denen halt wenn es sein musste auf Französisch unterhalten."
So blühte Rembrandts Kunst, die Dutzende Male auch Saskia zum Motiv machte; als Göttin Flora, als Delila und als Dirne. Und auch Rembrandts Geschäft blühte. Saskia und Rembrandt wurden in Amsterdam ein schillerndes Paar.
"Das hat ihre Familie auch kritisiert. Die hat ihr vorgeworfen mit Prunken und Prassen ihr gesamtes Erbe zu verschleudern. Und dagegen ist Rembrandt dann sofort vor Gericht gezogen und da hat er das nicht etwa bestritten, dass sie sehr viel Geld ausgaben, sondern er hat gesagt, ja, wir können es uns leisten."
Es waren Rembrandts goldene Jahre, in denen er Auftrag um Auftrag bekam. Doch das Glück währte nur kurz.
"Von den vier Kindern, die Saskia bekommen hat, sind drei gestorben und als dann das letzte Kind tatsächlich diese ganz kritischen ersten Wochen überlebt hat, wurde Saskia krank und ist dann auch mit noch nicht einmal 30 Jahren wahrscheinlich an Tuberkulose gestorben."
Rembrandt fällt darauf in eine Schaffenskrise, zehn Jahre lang produziert er fast nichts mehr, die späteren Beziehungen scheitern. Die Jahre mit Saskia, der geschäftstüchtigen und inspirierenden Frau und großen Liebe, blieben Rembrandts beste.
"Sie war eine Schönheit in den Augen des 17. Jahrhunderts. Sie hatte ja ein etwas fülliges Gesicht und auch ein Doppelkinn, ganz helle Haut. Und das entsprach absolut dem damaligen Schönheitsideal, Frauen müssten ein bisschen fülliger sein und auch ganz helle Haut haben als Zeichen dafür, dass sie nicht draußen arbeiten mussten."
Christoph Driessen hat ein Buch über Rembrandt und die Frauen geschrieben. Rembrandts Zeichnung zeigt Saskia ganz selbstbewusst: eine Blume in der Hand, den Strohhut mit Gräsern und Blüten geschmückt, den Kopf auf die Hand gestützt.
"Das war wenige Tage nach ihrer Verlobung. Sie hatten da wahrscheinlich einen Spaziergang gemacht, im Juni an einem schönen Sommertag, in Friesland, also da wo sie herkam, da hatte Rembrandt sie besucht. Und er hat dann unter diese Zeichnung geschrieben:"
"Dies ist ein Porträt meiner Frau, als sie 21 Jahre alt war, am 8. Juni 1633, dem dritten Tag, nachdem wir uns verlobt hatten."
So ganz genau nahm es Rembrandt offenbar wie seine Zeitgenossen mit den Daten nicht, denn Saskia, seine Verlobte, wurde am 2. August 1612 geboren und daher war sie am 8. Juni erst 20 Jahre alt.
Das wenige Zentimeter messende Bild hängte sich Rembrandt offenbar später in seine Werkstatt, und auch die Verwendung von Pergament und teurem Silberstift lässt vermuten, dass er sich an diesen Tag noch lange erinnern wollte.
"Es spricht alles dafür, dass das eine Liebesheirat gewesen ist gegen auch Widerstände auf Seiten von Saskias Familie. Also sie haben sich definitiv geliebt. Einen anderen Grund, ihn zu heiraten, hätte es von Saskias Seite nicht gegeben."
Denn Saskia van Uylenburg war die Tochter eines Bürgermeister der friesischen Hauptstadt Leeuwarden - und Rembrandt Sohn eines Müllers, der es wegen seines Talents bis zum angestellten Maler eines Amsterdamer Kunsthändlers gebracht hatte. Und dieser Kunsthändler, bei dem die Führungsschicht der Niederlande Porträts bestellte, war Saskias Onkel. Mit der Heirat veränderte sich Rembrandts Leben vollständig.
"Es lag überhaupt nicht auf der Hand, dass sie einen Müllersohn wie Rembrandt geheiratet hätte. Sie kam aus einer ganz anderen Klasse. Alle ihre Geschwister hatten Akademiker geheiratet. Man kann darüber spekulieren, dass sie zum Beispiel auch seine Bücher geführt hat. Er hat sie zum Beispiel einmal gezeichnet mit so einem ganz typischen Geschäftsbuch vor sich. Und eigentlich war es auch naheliegend, dass sie viel besser mit seinen Kunden umgehen konnte. Rembrandt selbst hatte überhaupt kein Händchen für Kunden. Aber sie, sie kam ja aus dieser Patrizierklasse und konnte sich mit denen halt wenn es sein musste auf Französisch unterhalten."
So blühte Rembrandts Kunst, die Dutzende Male auch Saskia zum Motiv machte; als Göttin Flora, als Delila und als Dirne. Und auch Rembrandts Geschäft blühte. Saskia und Rembrandt wurden in Amsterdam ein schillerndes Paar.
"Das hat ihre Familie auch kritisiert. Die hat ihr vorgeworfen mit Prunken und Prassen ihr gesamtes Erbe zu verschleudern. Und dagegen ist Rembrandt dann sofort vor Gericht gezogen und da hat er das nicht etwa bestritten, dass sie sehr viel Geld ausgaben, sondern er hat gesagt, ja, wir können es uns leisten."
Es waren Rembrandts goldene Jahre, in denen er Auftrag um Auftrag bekam. Doch das Glück währte nur kurz.
"Von den vier Kindern, die Saskia bekommen hat, sind drei gestorben und als dann das letzte Kind tatsächlich diese ganz kritischen ersten Wochen überlebt hat, wurde Saskia krank und ist dann auch mit noch nicht einmal 30 Jahren wahrscheinlich an Tuberkulose gestorben."
Rembrandt fällt darauf in eine Schaffenskrise, zehn Jahre lang produziert er fast nichts mehr, die späteren Beziehungen scheitern. Die Jahre mit Saskia, der geschäftstüchtigen und inspirierenden Frau und großen Liebe, blieben Rembrandts beste.