Erste autobiografische Schriften gab es schon in der Antike. Im 16. Jahrhundert etablierte sich der Begriff "Tagebuch", der aber eher Rechnungs- oder Logbücher meinte. Mit der Zeit entstanden dann immer mehr diaristische Aufzeichnungen, die unserer Vorstellung des Tagebuchs näher kommen: Liebes- und Pubertierendentagebücher, zudem auch Kriegs- und Krankentagebücher. Über 20.000 solcher Dokumente bewahrt das Deutsche Tagebucharchiv im Emmendingen auf. Sie sind Zeugnisse unserer Gesellschaft und oft Grundlage für diverse Forschungsstudien.
Im Zuge der Digitalisierung haben sich neue Formen entwickelt, die sich von dem "klassischen" Tagebuch abgrenzen. Im Internet sind Blogs zu finden, genauso wie foto-, video- oder zeichnungsbasierte Aufzeichnungen des Lebens.
Tagebücher können darüber hinaus auch eine heilsame Wirkung haben. Das Niederschreiben eigener Gefühle und Emotionen hilft vielen Menschen aus schwierigen Lebenssituationen.
Wie und was schreiben Sie in Ihr Tagebuch? Welchen Effekt hat das auf Ihr Leben? Nutzen Sie ein konventionelles Buch in Papierform oder schreiben Sie digital? Haben Tagebücher Ihrer Meinung nach noch Zukunft?
Gesprächsgäste:
- Dr. Christiane Holm, Herausgeberin von "Absolut privat?! Vom Tagebuch zum Weblog" und Literaturwissenschaftlerin, Universität Halle-Wittenberg
- Dr. Birgit Schreiber, Schreibcoach und Sozialwissenschaftlerin, Bremen
- Marlene Kayen, Vorsitzende des Deutschen Tagebucharchiv e.V., Emmendingen
- Prof. Doris Dörrie, Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin, Lehrstuhl Creative Writing, Hochschule für Fernsehen und Film München
Buchempfehlungen:
Birgit Schreiber: "Schreiben zur Selbsthilfe"
Springer Verlag, Heidelberg. 160 Seiten, 20 Euro
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Doris Dörrie: "Leben, schreiben, atmen"
Diogenes Verlag, Zürich. 288 Seiten, 18 Euro
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Rufen Sie kostenfrei an unter: 00 800 4464 4464 oder schreiben Sie eine Mail an: lebenszeit@deutschlandfunk.de