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Das Letzte in Kürze

Was haben mit Phallus-Symbolen verzierte Vasen, nackte, Penis-nasige Kindermannequin-Puppen, ein kastrierter Bullterrier und mehlige Kartoffeln gemeinsam? - Man könnte mit ihnen den "Turner-Price" 2003 gewinnen. Halb England erregt sich zur Zeit - wie fast jedes Jahr - über die von der Tate Gallery vorgestellten "Turner-Price"-Kandidaten. Der renommierte britische Kunst-Preis ist bekannt für Provokationen, Zumutungen und Geschmacklosigkeiten. Kim Howells, britischer Kulturstaatssekretär, kanzelte schon voriges Jahr "Turner-Price"-Werke als «konzeptuellen Bullshit» ab. - «Ich verzweifle bei dem Gedanken, dass Größe in der zeitgenössischen Kunst durch kurzlebige Moden definiert wird», so zitiert heute die «Times». Hohe Favoriten für den Preis sind in diesem Jahr die Brüder Dinos und Jake Chapman. - Auch im Wettbewerb: der knetende Transvestit Grayson Perry; sein Motto: «Ich möchte den Penis zu einem ebenso dekorativ-populären Motiv machen wie die Blume.»

    Ob einschlägige Einreichungen auch bei der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Erfolg haben, steht dahin. Die Stiftung hat wieder ihren mit bis zu 25.000 Euro dotierten Kunst-Förderpreis ausgelobt. Der Ausstellungs- und Katalogförderpreis soll auch in diesem Jahr Künstlern im Alter von bis zu 35 Jahren eine angemessene Selbstdarstellung ihrer Arbeiten eröffnen, das teilte die Stiftung heute in Essen mit. Eine Jury werde im Oktober über die Anträge befinden. Die Krupp-Stiftung hat von 1982 bis 2000 insgesamt 100 Katalogförderpreise für fast eine Million Euro vergeben.

    Ein 14-jähriger Berliner Gymnasiast hat eine Symphonie zum DDR- Volksaufstand vom 17. Juni 1953 komponiert; er heißt Leon Buche, der schon im vergangenen Jahr durch eine Harry-Potter-Symphonie bundesweit bekannt wurde. Das neue Orchesterstück soll in der «Langen Nacht des 17. Juni» uraufgeführt werden, gespielt vom deutschen Filmorchester Babelsberg, und zwar im ehemaligen Stasi-Gefängnis-Hof von Hohenschönhausen. Das teilte heute der Berliner Seilkopf-Verlag mit. Leon Buche sei eines der begabtesten Musik-Nachwuchstalente Deutschlands. Seit seinem achten Lebensjahr studiert er Klavier, an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler».

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