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Eigentlich hatte man in Magdeburg nach der so genannten "Kaiserpfalz" Otto des Großen gesucht. Gefunden hat man ein noch berühmteres Gebäude: den ottonischen Dom. Vorige Woche waren die Archäologen des 15-köpfigen Teams um Rainer Kuhn auf eine steinerne Gruft gestoßen, die als christliche Grabstätte identifiziert werden konnte. Inzwischen sind auch die enormen Ausmaße der Fundstätte erfasst: Demnach war der Kaiserdom 40 Meter breit und hatte Fundamente von rund 3 Metern. Wichtige Fundstücke wie italienischer Marmor, wertvolle Glasmosaiksteinchen oder glasierte Wandfliesen bestätigten die Theorie. Zum "Sensationsfund" will Grabungsleiter Rainer Kuhn die ganze Sache nicht hochspielen. Kaiser Otto der Große hat die Geschichte des frühen Mittelalters in Europa maßgeblich mitgeprägt; er ist der Erbauer des "Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation", das bis 1806 erhalten blieb. Nun bleibt nur noch zu klären, wo denn die Pfalz gestanden hat. Magdeburgs Boden scheint noch ein paar Überraschungen bereit zu halten.