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Das Letzte in Kürze

Eigentlich hatte man in Magdeburg nach der so genannten "Kaiserpfalz" Otto des Großen gesucht. Gefunden hat man ein noch berühmteres Gebäude: den ottonischen Dom. Vorige Woche waren die Archäologen des 15-köpfigen Teams um Rainer Kuhn auf eine steinerne Gruft gestoßen, die als christliche Grabstätte identifiziert werden konnte. Inzwischen sind auch die enormen Ausmaße der Fundstätte erfasst: Demnach war der Kaiserdom 40 Meter breit und hatte Fundamente von rund 3 Metern. Wichtige Fundstücke wie italienischer Marmor, wertvolle Glasmosaiksteinchen oder glasierte Wandfliesen bestätigten die Theorie. Zum "Sensationsfund" will Grabungsleiter Rainer Kuhn die ganze Sache nicht hochspielen. Kaiser Otto der Große hat die Geschichte des frühen Mittelalters in Europa maßgeblich mitgeprägt; er ist der Erbauer des "Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation", das bis 1806 erhalten blieb. Nun bleibt nur noch zu klären, wo denn die Pfalz gestanden hat. Magdeburgs Boden scheint noch ein paar Überraschungen bereit zu halten.

    Das Theater Basel ist in Sorge um seinen Bestand. Ihm sind mit Beginn der nächsten "Subventionsperiode", also ab Sommer 2006, Kürzungen um 3,5 Millionen Schweizer Franken auferlegt. Eine solche Sparmaßnahme, so das Theater, wäre nicht mehr im Rahmen der bestehenden Strukturen aufzufangen. Man appelliert an die Politik, das übliche Ritual; im Fall Basel ist das Theaters ja, wie so oft, den Medien als überregionale Kultur-Marke deutlicher bewusst als der lokalen Kulturbürokratie. In nächster Zeit hat das Basler Theater jedoch andere Sorgen, es hat sich eine Anzeige wegen groben Unfugs eingefangen. Anlass ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Inszenierung auf der Straße. Am Donnerstag hatten Schauspieler die Entführung des Intendanten Stefan Bachmanns inszeniert – offenbar so perfekt, dass besorgte Passanten die Polizei informierten. Der Kidnapping-Fall, der keiner war, hielt den Fahndungsapparat stundenlang auf Trab.

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