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Das Letzte in Kürze

Showdown am Messetor In Leipzig hat die Polizei heute das verschwundene "Ehrenbuch der Reichs-Messe Leipzig" beschlagnahmt und gegen den derzeitigen Besitzer, einen Antiquitätenhändler, Ermittlungen eingeleitet. In das Buch trugen sich von 1937 bis 1941 die Ehrengäste der Messe ein, darunter vor allem NS-Prominenz. Die Autographe machen das Buch vor allem für Sammler von NS-Devotionalien interessant. Der Antiquitätenhändler bot es der Messe Leipzig für 100.000 Euro an. Die Messe ging zum Schein auf das Angebot ein. Während Vertreter der Staatsanwaltschaft in einem Nebenzimmer warteten, wäre dann die Beschlagnahmung des Buches fast noch gescheitert. Der Verkäufer hatte es nämlich aus Vorsicht erst einmal nicht mitgebracht. Die Messevertreter bestanden aber darauf, sich von der Echtheit überzeugen zu wollen. Und so ließ der Antiquitätenhändler seine Frau mit dem Buch zum Messetor kommen. Dort kam es schließlich zum Showdown. In einer filmreifen Aktion stellte ein Sondereinsatzkommando der Polizei das "Ehrenbuch der Reichs-Messe Leipzig" heute sicher.

Doris Schäfer-Noske |
    Martin Broszat von ehemaligem Schüler in Schutz genommen Um den 1989 verstorbenen NS-Forscher Martin Broszat ist vor ein paar Jahren eine Kontroverse entbrannt. Im Document Center in Berlin war nämlich eine Karteikarte gefunden worden, die ihn als Mitglied der NSDAP ausweist. Seitdem wird nun darüber diskutiert, inwieweit Broszat von seiner Mitgliedschaft wusste. In der morgigen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" nimmt der Bochumer Historiker und Boszat-Schüler Norbert Frei den langjährigen Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte in Schutz: Es sei sehr unwahrscheinlich, dass Martin Broszat von seiner Parteiaufnahme wusste. Broszat war als 17-Jähriger 1944 als Parteimitglied der NSDAP registriert worden.

    Thurgauer Kunst-Verlag will "Du" übernehmen Die Zukunft des Schweizer Kulturmagazins "Du" ist offenbar gesichert. Der kleine Thurgauer Kunst-Verlag Niggli will das Magazin vom Züricher Tamedia-Konzern übernehmen. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung. Damit würde Tamedia-Chef Kall sein Versprechen halten, "Du" an einen Verlag zu geben, der mit der Übernahme nicht nur kommerzielle Interessen verfolgt. Welche Pläne Niggli mit der Zeitschrift hat, soll in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, das Kulturmagazin solle an den Boulevard-Verlag Ringier verkauft werden.

    Preis für J. K. Rowling Die britische Schriftstellerin Joanne K. Rowling bekommt den diesjährigen Prinz-von-Asturien-Preis für Völkerverständigung. Ihre Harry-Potter-Bücher hätten Kinder unterschiedlicher Kulturen über das Lesen vereint, erklärte die Jury zur Begründung. Außerdem trügen sie dazu bei, dass sich die Leser mit Werten wie Freundschaft und Solidarität identifizierten. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung gilt als spanischer Nobelpreis und wird in acht Sparten vergeben.

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