Die Bedeutung des russischen Marinestützpunktes im syrischen Mittelmeerhafen Tartus werde überschätzt, sagt Andrej Frolow, Chefredakteur der russischen Fachzeitschrift "Waffenexport".
"In Syrien befinden sich lediglich ein Kai zum Anlegen und eine schwimmende Werkstatt, die nur kleine Reparaturen ausführen kann und die die einlaufenden Schiffe mit Munition versorgt. In Tartus gibt es zwei russische Offiziere. Alle anderen sind zivile Angestellte. Die sogenannte "Militärbasis" in Syrien ist in Wirklichkeit nur ein technischer Versorgungsstützpunkt und hat sehr eingeschränkte Funktionen."
Allerdings ist Tartus neben Sewastopol in der Ukraine der einzige Marinestützpunkt, den Russland überhaupt im Ausland unterhält. In Sewastopol liegen russische Zerstörer, U-Boote, Raketenschiffe. Doch deren Schlagkraft ist gering, meint Alexander Schtaltownyj, Ex-Offizier und Militärexperte aus Sewastopol:
"Das Kommando der Schwarzmeerflotte sagt, die Schiffe seien technisch in der Lage, die Aufgabe der Flotte zu erfüllen. Die Aufgabe lautet, den Südrand Russlands zu verteidigen. Aber Experten wissen, dass zum Beispiel die Luftabwehr mit den hochmodernen Anlagen der NATO nicht mithalten kann."
Nun hat Russland angekündigt, die Marine nachzurüsten. Es ist Teil einer größeren Armeereform unter Putin. In den kommenden vier Jahren will Russland 18 neue Kriegsschiffe bauen lassen. Und die russische Hilfsflotte soll bis zum Jahr 2020 zu 60 Prozent mit neuen Schiffen ausgestattet werden. Das teilte das russische Verteidigungsministerium diese Woche mit.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte Russland den Aktionsradius seiner Kriegsmarine merklich ausgedehnt. So gab es im vergangenen Frühjahr erstmals ein gemeinsames Manöver mit China im Gelben Meer.
Und Russland plant, erstmals seit dem Zerfall der Sowjetunion neue Marinestützpunkte außerhalb Russlands zu errichten. Entsprechende Pläne wurden im vergangenen Sommer bekannt. Gedacht ist an Vietnam und Kuba. Dort unterhielt seinerzeit bereits die Sowjetunion Marinestützpunkte. Außerdem sind die Seychellen im Gespräch. Der Militärfachmann Andrej Frolow aus Moskau glaubt allerdings nicht, dass diese Pläne in nächster Zeit umgesetzt werden. Andrej Frolow:
"Meiner Meinung nach sind Marinestützpunkte dort zu teuer. Aus diesem Grund hat Russland sie ja seinerzeit aufgegeben. Selbst wenn das Geld aufgetrieben wird, bleibt völlig unklar, wem diese Stützpunkte nützen sollten. Wir haben ja keine Verbände mehr, die sich wie zu Sowjetzeiten ständig außerhalb der eigenen Gewässer aufhalten. Sie sind auch nicht geplant. Diese Stützpunkte wären völlig überflüssig. Das ist nicht mehr als nach innen gerichtete politische Rhetorik."
Es gehe wieder einmal darum, den eigenen Bürgern die - wahre oder vermeintliche - militärische Größe Russlands vor Augen zu führen, meint Frolow.
Doch die russische Marine sorgt auch international für Aufmerksamkeit, nämlich immer dann, wenn es um Syrien geht. Zurzeit bewegen sich drei russische Landungsschiffe in Richtung syrischer Küste, mit Marineinfanterie und Militärtechnik an Bord. Ende Januar soll im Mittelmeer und im Schwarzen Meer das seit Langem größte Manöver der russischen Marine stattfinden - mit Verbänden aus der russischen Nord-, der Baltischen, der Schwarzmeer und der Pazifikflotte. Wie es im Verteidigungsministerium heißt, soll dabei das Vorgehen gegen Terroristen und gegen Piraten geübt werden. Mit Syrien habe das Manöver nichts zu tun. Auch der Militärexperte Andrej Frolow versichert:
"Unserer Militärdoktrin entsprechend besteht die Aufgabe der russischen Flotte zurzeit vor allem darin, unsere Atom-U-Boote, die russischen Gewässer und die russische Küste zu schützen. Ansonsten geht es vor allem um zeremonielle Aufgaben wie Flaggenparaden, oder vielleicht noch die Evakuierung russischer Staatsbürger. Weit schießen, wie die amerikanische Flotte, können unsere Schiffe jedenfalls nicht."
"In Syrien befinden sich lediglich ein Kai zum Anlegen und eine schwimmende Werkstatt, die nur kleine Reparaturen ausführen kann und die die einlaufenden Schiffe mit Munition versorgt. In Tartus gibt es zwei russische Offiziere. Alle anderen sind zivile Angestellte. Die sogenannte "Militärbasis" in Syrien ist in Wirklichkeit nur ein technischer Versorgungsstützpunkt und hat sehr eingeschränkte Funktionen."
Allerdings ist Tartus neben Sewastopol in der Ukraine der einzige Marinestützpunkt, den Russland überhaupt im Ausland unterhält. In Sewastopol liegen russische Zerstörer, U-Boote, Raketenschiffe. Doch deren Schlagkraft ist gering, meint Alexander Schtaltownyj, Ex-Offizier und Militärexperte aus Sewastopol:
"Das Kommando der Schwarzmeerflotte sagt, die Schiffe seien technisch in der Lage, die Aufgabe der Flotte zu erfüllen. Die Aufgabe lautet, den Südrand Russlands zu verteidigen. Aber Experten wissen, dass zum Beispiel die Luftabwehr mit den hochmodernen Anlagen der NATO nicht mithalten kann."
Nun hat Russland angekündigt, die Marine nachzurüsten. Es ist Teil einer größeren Armeereform unter Putin. In den kommenden vier Jahren will Russland 18 neue Kriegsschiffe bauen lassen. Und die russische Hilfsflotte soll bis zum Jahr 2020 zu 60 Prozent mit neuen Schiffen ausgestattet werden. Das teilte das russische Verteidigungsministerium diese Woche mit.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte Russland den Aktionsradius seiner Kriegsmarine merklich ausgedehnt. So gab es im vergangenen Frühjahr erstmals ein gemeinsames Manöver mit China im Gelben Meer.
Und Russland plant, erstmals seit dem Zerfall der Sowjetunion neue Marinestützpunkte außerhalb Russlands zu errichten. Entsprechende Pläne wurden im vergangenen Sommer bekannt. Gedacht ist an Vietnam und Kuba. Dort unterhielt seinerzeit bereits die Sowjetunion Marinestützpunkte. Außerdem sind die Seychellen im Gespräch. Der Militärfachmann Andrej Frolow aus Moskau glaubt allerdings nicht, dass diese Pläne in nächster Zeit umgesetzt werden. Andrej Frolow:
"Meiner Meinung nach sind Marinestützpunkte dort zu teuer. Aus diesem Grund hat Russland sie ja seinerzeit aufgegeben. Selbst wenn das Geld aufgetrieben wird, bleibt völlig unklar, wem diese Stützpunkte nützen sollten. Wir haben ja keine Verbände mehr, die sich wie zu Sowjetzeiten ständig außerhalb der eigenen Gewässer aufhalten. Sie sind auch nicht geplant. Diese Stützpunkte wären völlig überflüssig. Das ist nicht mehr als nach innen gerichtete politische Rhetorik."
Es gehe wieder einmal darum, den eigenen Bürgern die - wahre oder vermeintliche - militärische Größe Russlands vor Augen zu führen, meint Frolow.
Doch die russische Marine sorgt auch international für Aufmerksamkeit, nämlich immer dann, wenn es um Syrien geht. Zurzeit bewegen sich drei russische Landungsschiffe in Richtung syrischer Küste, mit Marineinfanterie und Militärtechnik an Bord. Ende Januar soll im Mittelmeer und im Schwarzen Meer das seit Langem größte Manöver der russischen Marine stattfinden - mit Verbänden aus der russischen Nord-, der Baltischen, der Schwarzmeer und der Pazifikflotte. Wie es im Verteidigungsministerium heißt, soll dabei das Vorgehen gegen Terroristen und gegen Piraten geübt werden. Mit Syrien habe das Manöver nichts zu tun. Auch der Militärexperte Andrej Frolow versichert:
"Unserer Militärdoktrin entsprechend besteht die Aufgabe der russischen Flotte zurzeit vor allem darin, unsere Atom-U-Boote, die russischen Gewässer und die russische Küste zu schützen. Ansonsten geht es vor allem um zeremonielle Aufgaben wie Flaggenparaden, oder vielleicht noch die Evakuierung russischer Staatsbürger. Weit schießen, wie die amerikanische Flotte, können unsere Schiffe jedenfalls nicht."