Vor gut zehn Jahren begann die Bilderbuchkarriere von Asa. Ihre Lieder gingen um die Welt, und sie durfte ihnen hinterherreisen. Doch ständig auf Tournee zu sein und außer Bus und Bühne von der Welt nichts mitzubekommen, hat sie regelrecht aufgeraucht. Sie nahm sich eine lange Auszeit; fünf Jahre, um sich zu finden, mit sich klar zu kommen. Und das steht auch im Titel ihres neuen Albums "Lucid", klar.
Asa: "Das waren fünf Jahre, die mich wirklich verändert haben, in denen ich mich selber besser kennen gelernt habe. Und ich habe gelernt, die Person zu mögen, die ich bin. Während dieses Prozesses habe ich die Lieder für das Album geschrieben; überhaupt schreibe ich immer, das ist meine Leidenschaft. Und das habe ich besonders in dieser Zeit getan."
Liebe - das Kernthema von "Lucid"
Asas rascher Aufstieg hatte zur Folge, dass ein Privatleben praktisch nicht stattfand. Erst die Auszeit wurde mit einer Partnerschaft belohnt – die allerdings nicht sonderlich lange hielt. Was bei anderen nach Klatschspalte klingt, ist bei Asa zu einer ernsthaften Betrachtung der Liebe gewachsen – das Kernthema des Albums "Lucid":
Asa: "Genau, es geht um Liebe in unterschiedlichen Schattierungen."
Reporter: "50 Shades of Love?"
Asa: "Ich würde nicht sagen '50 Shades of Love'. Aber das Album betrachtet schon die Liebe von vielen Seiten, und es spiegelt wieder, wo ich heute stehe und wer ich heute bin. Es ist fast wie ein Tagebuch, das ich in Echtzeit geschrieben habe. Viel von dem, was ich denke, ohne es auszusprechen, packe ich in meine Lieder. 'Lucid' erzählt eine andere Geschichte als das letzte Album, weil es auf anderen Erfahrungen basiert."
Reporter: "50 Shades of Love?"
Asa: "Ich würde nicht sagen '50 Shades of Love'. Aber das Album betrachtet schon die Liebe von vielen Seiten, und es spiegelt wieder, wo ich heute stehe und wer ich heute bin. Es ist fast wie ein Tagebuch, das ich in Echtzeit geschrieben habe. Viel von dem, was ich denke, ohne es auszusprechen, packe ich in meine Lieder. 'Lucid' erzählt eine andere Geschichte als das letzte Album, weil es auf anderen Erfahrungen basiert."
Allerdings beginnt das Album mit dem Titel "Murder in the USA", Mord in den USA. Das ist hoffentlich keine autobiographische Echtzeiterzählung?
"Nein, nein, ganz sicher nicht. Es geht um das Unausgesprochene, das Unterbewusste: Was hätte passieren können, wenn sich die Dinge in diese oder jene Richtung entwickelt hätten? Ich habe nachgedacht, wie es kommt, dass Menschen wegen Kleinigkeiten psychisch so aus den Fugen geraten können, dass sie morden. Ich urteile nicht, ich sage nur, dass vieles möglich ist."
Popmusik mit Soul und Niveau, raffiniert produziert mit vielen feinen Details und einem untrüglichen Gespür für eingängige Melodien von teils naiver Schönheit. Und noch eines verbindet die Lieder: "Wir wollten die Aufnahmen so organisch wie möglich gestalten, ich mag das sehr. Meine Stimme sollte weit im Vordergrund stehen, um die Emotionen bestmöglich zu transportieren. Und dafür haben wir überwiegend analog gearbeitet, obwohl auch Synthesizer zum Einsatz kommen und Hiphop-Elemente dabei sind. Wir wollten es möglichst einfach halten."
Empörung und Leidenschaft
Die Stimme im Vordergrung? Zu recht! Asa singt mit beeindruckender Modulationsfähigkeit. Zerbrechlichkeit und Melancholie serviert sie ebenso glaubwürdig und hinreißend wie Empörung und Leidenschaft. Die Liebe im Spiegel der Jahreszeiten: Vom Schmetterling im Bauch bis zur Axt im Schädel – auf "Lucid" ist für alle Liebenden, für die, die es waren oder werden wollen, etwas dabei.