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Das „New Music String Quartet”
Lust auf Neues

Das "New Music String Quartet" setzte in der US-amerikanischen Kammermusikszene nach dem Zweiten Weltkrieg Maßstäbe in puncto Perfektion. Auch bei der Erkundung von neuem Repertoire war die Formation richtungsweisend, und das, obwohl sie nur acht Jahre Bestand hatte.

Am Mikrofon: Norbert Hornig |
    Schwarz-weiß Fotografie des rein männlichen Streichquartetts. Sie sitzen sich zu zweit gegenüber und spielen, vor ihnen auf den Notenständern liegen die Noten. Die Herren tragen weiße Hemden, Schlips und dunkle Hosen. Sie sitzen auf modernen Klappstühlen. Der Bratscher trägt eine runde Nickelbrille.
    Die Aufnahmen des New Music String Quartet sind jetzt zum Teil als CD-Erstveröffentlichungen wieder auf dem Markt (Ph. Howard Zieff)
    In den acht Jahren seines Bestehen von 1948 bis 1956 etablierte sich das New Music String Quartet als eine der herausragenden Streichquartett-Formationen in den USA nach dem zweiten Weltkrieg. Seine Aufnahmen für das US-amerikanische Columbia Label faszinieren mit höchster Spielkultur und künstlerischer Qualität.
    Dabei setzt das Ensemble besondere Repertoire-Akzente. Neben Streichquartetten von Boccherini, Mozart, Mendelssohn und Schumann finden sich in seiner Diskographie die Erstaufnahme des d-Moll Streichquartetts von Hugo Wolf sowie zahlreiche Schallplatten-Premieren von Streichquartetten zeitgenössischer amerikanischer Komponisten wie Walter Piston, Roger Sessions und John Cage.
    Es gab auch Begegnungen mit Künstlern aus dem Jazz, wie beim "Rendezvous for Clarinet and Strings" von Alan Shulman, das das Quartett 1949 aufgenommen hat. Hier war der berühmte Jazz-Klarinettist Artie Shaw mit von der Partie.
    Musiker des New Music String Quartet waren später langjährige Mitglieder des Juilliard und des Guarneri Quartet.