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Das optimierte Kleinkind

Früher zogen Kinder alleine durch die Straßen, unbeaufsichtigt von Erwachsenen und ohne professionelle Animation. Heute sieht ihr Alltag meist anders aus: Der Terminkalender ist voll - Musikunterricht, Sport, Frühenglisch, und oftmals haben sie Mama dabei im Schlepptau.

Moderation: Sandra Pfister |
    Das geht auch gar nicht anders, denn die Förderung beginnt meist schon im Kleinkind- oder Babyalter, eine ganze Förderindustrie setzt sogar schon auf die "Optimierung" des Kindes im Mutterleib und auf Eltern, die nur das Beste für ihre Kinder wollen. Der Trend heißt im Fachjargon "Hothousing", Treibhausförderung. Viele Eltern - besonders aus der Mittelschicht - erhoffen sich dadurch für ihren Nachwuchs einen Lebensstart auf der Überholspur. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass Kinder nahezu alles lernen können, wenn es nur gut arrangiert ist.

    In PISAplus fragen wir: Warum sind Eltern inzwischen so ehrgeizig? In welchem Umfang kann man an der psychischen, kognitiven und körperlichen Entwicklung kleiner Kinder "arbeiten"? Wächst das Gras schneller, wenn man daran zieht? Wie könnte eine adäquate Förderung aussehen? Und kann übermotivierte Frühförderung Kindern sogar schaden?

    Sendung mit Hörerbeteiligung: 00800-4464 4464 oder pisaplus@dradio.de

    Gesprächspartner ist:
    Manfred Spitzer, Mediziner und Psychologe, Prof. an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Ulm

    Beitrag:

    Michael Engel: Rhetorik für Dreijährige - Fastrackids will Kreativität von Kleinkindern fördern
    Kommerzielle Frühförderung nach amerikanischem Konzept

    Umfrage:

    Vanessa Dähn: Wie fördern Sie Ihr Kind? (Audio)
    Umfrage unter Kita-Eltern