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Das Ozonloch unter der Weltraum-Lupe

Der größte jemals gebaute Erdbeobachtungssatellit "Envisat" (Environmental satellite) wird Anfang 2002 mit einer Ariane 5-Trägerrakete auf seine Umlaufbahn gebracht. Envisat wird den Wissenschaftlern genauere Daten über Quellen und Ursachen der Verschmutzung sowie der komplexen Wechselwirkungen zwischen Ozeanen, Land- und Eisflächen und der Erdatmosphäre liefern und dadurch zu einem besseren Verständnis des Ökosystems Erde beitragen.

Thomas Wagner |
    Besonderes Gewicht erhält seine Mission durch den im Februar auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls veröffentlichten Klima-Report der Vereinten Nationen. Darin wird vor einem drastischen Wandel in Folge der Umweltverschmutzung gewarnt und sofortiges Handeln gefordert. Langfristig kann der Satellit mit seinen erfassten Daten auch zur Überwachung des Kyoto-Protokolls dienen.

    Der Satellit wird die Erde vierzehnmal täglich in 800 Metern Höhe umkreisen und dabei deren Oberfläche abtasten. Seine zehn Sensoren können die Umwelt wesentlich genauer als jeder andere Satellit zuvor beobachten und Daten von bisher unerreichter Qualität liefern. Beobachtet werden dabei Erderwärmung, Ozonabbau, Veränderungen in den Ozeanen, im Packeis sowie in der Vegetation. Erfasst werden auch Küstenerosion, Wüstenbildung, Überschwemmungen, Wasserreservate, sterbende Wälder und Vulkanausbrüche. Meeresbilogische Messungen können nicht nur Plankton- und Algenströme erkennen, sondern auch genauere Informationen zum Golfstrom und dem "EL Nino"-Phänomen liefern. Die Sensoren können Umweltsünden wie illegale Rodungen in den Tropenwäldern oder das Reinigen von Öltanks auf hoher See entdecken und dadurch Umweltbehörden schnelleres Eingreifen ermöglichen.