"Man kann hören, wie vielseitig das Saxofon sein kann. Wie in einer kurzen Zeit – Ende der 20er Jahre, fast im gleichen Jahr – wie Komponisten das verwendet haben, jeder für die eigene Sprache und man hört: es kann wirklich alles!" schwärmt die Saxofonisten Asya Fateyeva. Sie spielt bewusst keinen Jazz, sondern klassische Musik. Repertoire dafür gibt es, allerdings nur bis in die 1930er Jahre. Dann herrscht eine große Lücke, denn nach dieser Blütezeit wurde das Saxofon in Deutschland als Symbol der entarteten Kunst gebrandmarkt.
Es wurde Komponisten untersagt für Saxofon zu komponieren, auch in der sowjetischen Union, weil das Saxofon dort als Symbol der USA, des politischen Feindes, galt. In der Konsequenz hat das Instrument nur noch ein beschränktes Repertoire.
Es wurde Komponisten untersagt für Saxofon zu komponieren, auch in der sowjetischen Union, weil das Saxofon dort als Symbol der USA, des politischen Feindes, galt. In der Konsequenz hat das Instrument nur noch ein beschränktes Repertoire.
Was ist der Klassik verloren gegangen?
Die musikalischen Regeln der NS-Führung verhinderten ganz allgemein musikalische Freiheit, sagt Asya Fateyeva. Um nicht auf der Liste der entarteten Komponisten zu stehen, mussten sich die Menschen anpassen. So habe man es geschaffte "diese Schubladisierung zu entwickeln".
Heutzutage müsste die Jazz-Zuordnung hinterfragt werden, müsste man sich bewusstmachen, woher die Beurteilung des Instruments kommt. Das Saxofon selbst sei "von Natur aus sehr sanglich, sehr der Stimme nah, sehr flexibel. Artikulation ist ein Punkt, an dem man nachhaken sollte, damit es deutlich und präzise wird."
Jonny spielt auf
Werke von Schulhoff, Busch, Webern, Krenek, usw.
Asya Fateyeva, Saxofon
Berlin classics
Werke von Schulhoff, Busch, Webern, Krenek, usw.
Asya Fateyeva, Saxofon
Berlin classics