Passenderweise heißt der hellste Stern Gemma, lateinisch Edelstein. Das himmlische Schmuckstück funkelt jetzt hoch im Süden, zwischen Bootes und Herkules. Die Corona haben genauso auch chinesische Astronomen gezeichnet – dort sah man in diesem Sternenrund allerdings ein Gefängnis.
Dagegen handelt es sich einer griechischen Sage nach um die Krone der Ariadne, der Tochter des Kreterkönigs Minos. Der hatte die Athener dazu verpflichtet, alle neun Jahre jeweils sieben Jünglinge und Jungfrauen zu entsenden. Sie wurden dem Ungeheuer Minotaurus geopfert, das in einem Labyrinth hauste.
Eines Tages gehörte auch Theseus, der Sohn des Athenerkönigs, zu den Todgeweihten. Doch er verliebte sich in Ariadne, die ihm ein Schwert und einen langen Wollfaden gab.
Da nahm Adriadne mit Dionysos vorlieb
Theseus drang in das Labyrinth ein, tötete Minotaurus und fand dank des Fadens, dessen Anfang er am Eingang befestigt hatte, auch wieder hinaus. Gemeinsam mit Ariadne verließ er Kreta.
Als sie auf Naxos Rast machten, fiel die Königstochter in einen langen Schlaf. Als sie erwachte, hatte Theseus sie verlassen. Dionysos, der Gott des Weins, tröstete sie – beide verliebten sich und heirateten.
Voll Freude schleuderte Dionysos ihre Krone an den Himmel. Und so leuchtet dort noch immer das wunderschöne Halbrund der Corona Borealis.