Der neoklassizistische Bau vom Ende des 19. Jahrhunderts ist das größte Theater Italiens und das drittgrößte in Europa. Seit jeher beneideten viele die Bürger von Palermo um ihr prachtvolles Opernhaus, doch die schiere Größe brachte auch Probleme mit sich. Die Baukosten überstiegen alle Voranschläge und auch die Unterhaltung war und ist ein teurer Spaß. Eine Renovierung, die 1973 begann, übernahmen mafiöse Baufirmen. Die Oper blieb beinahe ein Viertel Jahrhundert geschlossen. Ein einziges Mal diente sie in dieser Zeit zumindest als Kulisse: Regisseur Francis Ford Coppola drehte hier die Schluss-Szene aus dem Film "Der Pate III”.
Zum Symbol für die Kultur des Rechts und der Zivilgesellschaft gegen die Unkultur der Mafia avancierte das Teatro Massimo schließlich im Jahr 2000. Damals wurde hier die UN-Konvention gegen das internationale Verbrechen verkündet. Ein Hort der schönen Künste und der Lebensfreude in einer Stadt mit dramatischer Vergangenheit.
(DLF 2015)