"Schlemmer!"
Ja, ich bin die Mariele Millowitsch, ich bin Schauspielerin. Und mein Klassiker ist ...
"Schlemmer!"
... der Film "Eins, zwei, drei" von Billy Wilder.
"Ja, Sir! - Schlemmer, Sie fliegen raus. - Sir? - Wenn Sie nicht endlich aufhören, dauernd mit den Hacken zu knallen. - Ja, Sir! - Das gute alte Gestapo-Training, häh! - Bitte, Mr. McNamara, das dürfen Sie nicht sagen. - Natürlich waren Sie kein Nazi und waren nie für Adolf. - Welchen Adolf? - Das wäre alles Schlemmer, raus!"
Das Tempo.
"Schicken Sie Ingeborg hinein. Mit Papier und Bleistift. - Ja, Sir! - Schnell machen. Eins, zwei, drei!"
Das Tempo, das Timing dieses Films ist ganz hohe Schule. Das sollte jeder Schauspielschüler sich einmal (anschauen) und merken, dass er das nicht hinkriegt. In seinem ganzen Leben wahrscheinlich nicht. Aber man muss ja träumen dürfen.
"Ja, Mr. McNamara! - Fertig? Erstens: Reinhardt & Reinhardt, Herrenschneider anrufen. Sofort alles schicken lassen, was sie im Laden oder auf Lager haben. Dann, sofort Pleschke anrufen, Herrenmoden. Ich möchte ein paar Hemden sehen. Dann: Unterhosen bestellen aus Nylon."
Was Cagney da hinlegt in dieser einen Szene, wenn er nur sagt: Zack, zack! Und das muss ohne Schnitt passieren, denke ich immer nur: Jesus, Maria, ist das großartig. Aber auch die deutschen Kollegen, gerade Hansi Lothar, den ich ja geliebt habe, ...
"Schlemmer!"
... waren alle so toll, muss ich sagen. Das ganze Ensemble, auch Buchholz.
"Ich lasse aus mir keinen Kapitalisten machen."
[Lachen von Mariele Millowitsch]
"Gold? Niemals. Ich ziehe den ehrlichen Stahl der Kanonen von Stalingrad vor. - Ach, gibt her. Wo ihr doch dauernd von der Abrüstung quasselt, können wir doch eigentlich gleich damit anfangen."
Da stand keiner dem anderen in irgendwas nach in der Fähigkeit, dieses Tempo oder diese Form der Komödie zu transportieren.
"Schlemmer! - Jawoll! - Ja, die anderen üben nicht Aufstehen, während ich übe, nicht mit den Hacken knallen."
Eben dieses deutsche Verhalten, dieses korrekte, das Cagney - Was ist er da? Der Chef, der Abteilungsleiter von Coca Cola? - wahnsinnig auf die Nerven geht. Aber so funktioniert es. Es war eine Persiflage auf dieses Sitzmachen, weil alle immer Aufstehen, wenn er reinkommt. Das war klar, wo das hinzielte.
"Herr Obersturmführer! - Sie beide kennen sich? - Der Herr war mein Vorgesetzter. - In der U-Bahn? - SS. Äh! - Halten Sie doch den Mund, Sie Idiot. Auf Wiedersehen! - Sieg Heil! Und was Sie betrifft, Schlemmer, Sie sind zurückgesetzt in die 'H-J', 'Honorar jekürzt'."
Mir macht das einen Riesenspaß. Ich gucke den immer mal wieder, wenn ich blöd drauf bin. Zack, ins Regal gegriffen. Es ist einfach, ja, ich kann nur sagen, es ist hohe Kunst, was er da macht.
"Schlemmer!"
Also, wie gesagt, der Begriff Timing in dem Zusammenhang. Aber auch, wie man mit wenig Mitteln ganz wenig macht. Da ist ja kein - was bei uns manchmal ja schon mal passiert in den Komödien - dass das Rotlicht angemacht wird, auch im Spiel: Jetzt wird es lustig. Und das kann ich - ich, Mariele - überhaupt nicht ab. Sondern wenn die Situation einfach so ist, wie sie ist. Und ich setze mich nicht drauf auf die Figur, sondern nehme die ernst. Und wenn dann eine schlimme Situation entsteht, und ich bin in der Absurdität dieser Situation ernst oder verrate die Figur nicht, dann fange ich an zu lachen. Dann finde ich es komisch, wie ein guter, trauriger Clown, dem immer alles schiefläuft. Und wenn ich da drunter das Tragische habe, dann bin ich amüsiert, dann bin ich unterhalten. Das ist einfach mein Anspruch an Komödie. Und das löst, würde ich sagen, Billy Wilder von A bis Z ein.
"Eins, zwei, drei."
Das Leben mit Humor nehmen. Und Humor ist ein Thema für mich. Ist doch alles Quatsch. Wir sind doch nur für ein paar Momente hier. Und dann geht man wieder. Und warum macht man denn so ein Gewese? Deswegen ist das mein Klassiker.
Ja, ich bin die Mariele Millowitsch, ich bin Schauspielerin. Und mein Klassiker ist ...
"Schlemmer!"
... der Film "Eins, zwei, drei" von Billy Wilder.
"Ja, Sir! - Schlemmer, Sie fliegen raus. - Sir? - Wenn Sie nicht endlich aufhören, dauernd mit den Hacken zu knallen. - Ja, Sir! - Das gute alte Gestapo-Training, häh! - Bitte, Mr. McNamara, das dürfen Sie nicht sagen. - Natürlich waren Sie kein Nazi und waren nie für Adolf. - Welchen Adolf? - Das wäre alles Schlemmer, raus!"
Das Tempo.
"Schicken Sie Ingeborg hinein. Mit Papier und Bleistift. - Ja, Sir! - Schnell machen. Eins, zwei, drei!"
Das Tempo, das Timing dieses Films ist ganz hohe Schule. Das sollte jeder Schauspielschüler sich einmal (anschauen) und merken, dass er das nicht hinkriegt. In seinem ganzen Leben wahrscheinlich nicht. Aber man muss ja träumen dürfen.
"Ja, Mr. McNamara! - Fertig? Erstens: Reinhardt & Reinhardt, Herrenschneider anrufen. Sofort alles schicken lassen, was sie im Laden oder auf Lager haben. Dann, sofort Pleschke anrufen, Herrenmoden. Ich möchte ein paar Hemden sehen. Dann: Unterhosen bestellen aus Nylon."
Was Cagney da hinlegt in dieser einen Szene, wenn er nur sagt: Zack, zack! Und das muss ohne Schnitt passieren, denke ich immer nur: Jesus, Maria, ist das großartig. Aber auch die deutschen Kollegen, gerade Hansi Lothar, den ich ja geliebt habe, ...
"Schlemmer!"
... waren alle so toll, muss ich sagen. Das ganze Ensemble, auch Buchholz.
"Ich lasse aus mir keinen Kapitalisten machen."
[Lachen von Mariele Millowitsch]
"Gold? Niemals. Ich ziehe den ehrlichen Stahl der Kanonen von Stalingrad vor. - Ach, gibt her. Wo ihr doch dauernd von der Abrüstung quasselt, können wir doch eigentlich gleich damit anfangen."
Da stand keiner dem anderen in irgendwas nach in der Fähigkeit, dieses Tempo oder diese Form der Komödie zu transportieren.
"Schlemmer! - Jawoll! - Ja, die anderen üben nicht Aufstehen, während ich übe, nicht mit den Hacken knallen."
Eben dieses deutsche Verhalten, dieses korrekte, das Cagney - Was ist er da? Der Chef, der Abteilungsleiter von Coca Cola? - wahnsinnig auf die Nerven geht. Aber so funktioniert es. Es war eine Persiflage auf dieses Sitzmachen, weil alle immer Aufstehen, wenn er reinkommt. Das war klar, wo das hinzielte.
"Herr Obersturmführer! - Sie beide kennen sich? - Der Herr war mein Vorgesetzter. - In der U-Bahn? - SS. Äh! - Halten Sie doch den Mund, Sie Idiot. Auf Wiedersehen! - Sieg Heil! Und was Sie betrifft, Schlemmer, Sie sind zurückgesetzt in die 'H-J', 'Honorar jekürzt'."
Mir macht das einen Riesenspaß. Ich gucke den immer mal wieder, wenn ich blöd drauf bin. Zack, ins Regal gegriffen. Es ist einfach, ja, ich kann nur sagen, es ist hohe Kunst, was er da macht.
"Schlemmer!"
Also, wie gesagt, der Begriff Timing in dem Zusammenhang. Aber auch, wie man mit wenig Mitteln ganz wenig macht. Da ist ja kein - was bei uns manchmal ja schon mal passiert in den Komödien - dass das Rotlicht angemacht wird, auch im Spiel: Jetzt wird es lustig. Und das kann ich - ich, Mariele - überhaupt nicht ab. Sondern wenn die Situation einfach so ist, wie sie ist. Und ich setze mich nicht drauf auf die Figur, sondern nehme die ernst. Und wenn dann eine schlimme Situation entsteht, und ich bin in der Absurdität dieser Situation ernst oder verrate die Figur nicht, dann fange ich an zu lachen. Dann finde ich es komisch, wie ein guter, trauriger Clown, dem immer alles schiefläuft. Und wenn ich da drunter das Tragische habe, dann bin ich amüsiert, dann bin ich unterhalten. Das ist einfach mein Anspruch an Komödie. Und das löst, würde ich sagen, Billy Wilder von A bis Z ein.
"Eins, zwei, drei."
Das Leben mit Humor nehmen. Und Humor ist ein Thema für mich. Ist doch alles Quatsch. Wir sind doch nur für ein paar Momente hier. Und dann geht man wieder. Und warum macht man denn so ein Gewese? Deswegen ist das mein Klassiker.