Die Adressaten warteten, bis Paul Abraham in Auschwitz verschwunden war. Ein Teil von dessen Lebenswerk, Arbeiten für das "Wörterbuch des Römischen Rechts", eignete sich Abrahams "arischer" Kollege Fritz Schwarz an. Es diente ihm als Sprungbrett in die westdeutsche Nachkriegswissenschaft. Der andere Teil von Abrahams Arbeit vergilbte unbeachtet im Archiv der DDR-Akademie. Das "Römische Recht" galt dort als bürgerliches Akademikergut.
Erst 1998 wurde das "Wörterbuch" fertig, und dann dauerte es noch ein paar Jahre, ehe man auf das Schicksal des Paul Abraham stieß.