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Das wilde Leben der Elemente

Schon als Kind war Hugh Aldersey-Williams vom Periodensystem der Elemente fasziniert. Allerdings blieb die Tafel für ihn leblos - bis er im Londoner Science Museum die echten Elemente zum Greifen nah vor sich sah. So etwas möchte er auch haben. Zinn, Zink, Kohlenstoff… er wollte alle Elemente besitzen und begann sie zu sammeln. Die Leidenschaft aus Kindertagen mündete Jahre später in das Buch "Das wilde Leben der Elemente".

Rezension: Dagmar Röhrlich |
    Es dreht sich darum, wie jedes der 40 ausgesuchten Elemente entdeckt wurde - und wozu man es gebraucht. Etwa das Chrom, das glamourös glitzernde Metall, das die Faszination US-amerikanischer Straßenkreuzer ausmacht. Oder das Kobalt, dem die berühmten Kirchenfenster von Saint-Denis ihre tiefblaue Farbe verdanken. Oder das Radium, das zur Steigerung der "Lebenskraft" einst Butter zugesetzt wurde, Schokolade und Zahnpasta. Hugh Aldersey-Williams erzählt, dass ohne die Entdeckung des Neons das Art Déco nicht denkbar wäre und dass weder Dante noch die Bibel ohne Schwefel auskommen.

    "Das wilde Leben der Elemente" will weder ein ausführliches Chemiebuch sein, noch erschöpfende Kulturgeschichte, sondern eine Sammlung spannender oder amüsanter Erzählungen, die Chemie einmal ganz anders präsentieren. Und die vielleicht den einen oder anderen dazu animieren, sich einmal weitergehend mit dem Thema auseinanderzusetzen. Genau das Richtige für winterliche Schmökerabende.

    Hugh Aldersey-Williams: Das wilde Leben der Elemente. Eine Kulturgeschichte der Chemie
    ISBN 978-3-446-42686-3
    Hanser Verlag, 464 Seiten, 24,90 Euro