Pasch: Als erster hat IBM ein Zukunftskonzept präsentiert: "Dynamic Infrastructure" heißt es. Was darf man sich denn darunter vorstellen, Peter Welchering?
Welchering: Die "Dynamic Infrastructure", das ist im wesentlichen ein Konzept, um mit der rasant wachsenden Datenmenge fertig werden zu können. Denn täglich liefern ja furchtbar viele Funkchips, Mautsysteme, Datenbanken für die Telekommunikation, Entwicklungslabors über Verkehrslenkungssysteme eine Unmenge an Daten. Die Experten haben da hochgerechnet, dass auf der ganzen Welt täglich, also wirklich jeden Tag, 15 Petabyte Daten erzeugt werden. Ein Petabyte, das sich 10 hoch 15 Bytes, also eine Eins mit 15 Nullen, unvorstellbar viel. Man kann das so ein bisschen salopp formulieren als 15 Billiarden Byte, die da jeden Tag auf der Welt erzeugt werden, also wirklich unglaublich viele Daten. Da haben sich die Computerwissenschaftler überlegt, wie bekommen wir so viele Daten noch ordentlich gespeichert, verwaltet und vor allen Dingen verarbeitet. Und wie kann man so große Systeme, die diese 15 Petabyte jeden Tag verwalten, wie kann man diese Systeme auch absichern? Das soll eben die dynamische Infrastruktur leisten. Dahinter stehen verschiedene, teilweise sogar schon am Markt eingeführte Technologien wie etwa Programme, die bestimmte Softwareanwendungen automatisch weiterentwickeln können, oder Speicherkonzepte, Sicherheitssysteme und vor allen Dingen Systeme für Data-Warehouses.
Pasch: Das sind die Hauptmerkmale der dynamischen Infrastruktur. Bleiben wir mal bei der Aufbereitung der Informationen: Gibt es da Beispiele aus dem Alltag?
Welchering: Ja, zum Beispiel haben Computerwissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem Energieversorger EnBW in Baden-Württemberg einen intelligenten Stromzähler entwickelt. Das Pilotprojekt lief ein Jahr lang, und bei diesem Pilotprojekt ging es darum, dass der Stromverbrauch in Privathaushalten reduziert werden soll. Der smarte Stromzähler ist deshalb mit einem Auswertungscomputer verbunden, und die Verbrauchswerte können über eine verschlüsselte Leitung ausgelesen werden. Die hinter dem intelligenten Stromzähler stehende Auswertungssoftware macht dem Stromkunden dann Vorschläge, wie er Strom sparen kann, beispielsweise indem sie herausfindet, welche Geräte im Haushalt auf Stand-by geschaltet sind. Da lautet der Vorschlag dann: Kunde, schalt doch deinen Fernseher oder deinen Computer völlig aus, wenn du ihn nicht brauchst. Oder der Vorschlag, dass Akkus möglichst nachts aufgeladen werden, denn der Nachttarif ist einfach günstiger, kostet weniger. Der Kunde kann sich auch per SMS benachrichtigen lassen, wenn bestimmte Verbrauchswerte steigen oder konstant bleiben, eben nicht, wie vom Profil her eigentlich gewollt, abfallen, weil ein elektrisches Gerät angelassen wurde, vergessen wurde. Hier werden also reine Verbrauchsdaten mit Verbrauchsprofilen im Haushalt zusammengesetzt, und dann entsteht tatsächlich so eine Art Stromverbrauchsprofil. Die Auswertungssoftware kann dann gezielt Vorschläge machen, wie eben weniger Strom verbraucht werden kann. Das ist so eine praktische Anwendung der dynamischen Infrastruktur.
Pasch: Profile - dabei werden ja viele persönliche und private Daten verarbeitet. Die letzten Datenskandale lassen uns da ja aufhorchen und vorsichtig werden. Haben sich die Computerwissenschaftler auch Gedanken darüber gemacht, wie diese Daten geschützt werden können?
Welchering: Ja, da gibt es zwei Ansätze. Zum Einen mit verschlüsselten Daten - da muss konsequent verschlüsselt werden, um Missbrauch eben zu erschweren. Zum anderen muss der Datengeber, der Lieferant, immer über die Art der Verarbeitung seiner Daten informiert werden, und er muss vor allen Dingen seine Zustimmung dazu geben. Aber die ganz konkreten Sicherheitskonzepte sind sicherlich die Achillesferse genau dieser dynamischen Infrastruktur, und daran wird auch noch sehr kräftig weiter geforscht und gearbeitet werden.
Welchering: Die "Dynamic Infrastructure", das ist im wesentlichen ein Konzept, um mit der rasant wachsenden Datenmenge fertig werden zu können. Denn täglich liefern ja furchtbar viele Funkchips, Mautsysteme, Datenbanken für die Telekommunikation, Entwicklungslabors über Verkehrslenkungssysteme eine Unmenge an Daten. Die Experten haben da hochgerechnet, dass auf der ganzen Welt täglich, also wirklich jeden Tag, 15 Petabyte Daten erzeugt werden. Ein Petabyte, das sich 10 hoch 15 Bytes, also eine Eins mit 15 Nullen, unvorstellbar viel. Man kann das so ein bisschen salopp formulieren als 15 Billiarden Byte, die da jeden Tag auf der Welt erzeugt werden, also wirklich unglaublich viele Daten. Da haben sich die Computerwissenschaftler überlegt, wie bekommen wir so viele Daten noch ordentlich gespeichert, verwaltet und vor allen Dingen verarbeitet. Und wie kann man so große Systeme, die diese 15 Petabyte jeden Tag verwalten, wie kann man diese Systeme auch absichern? Das soll eben die dynamische Infrastruktur leisten. Dahinter stehen verschiedene, teilweise sogar schon am Markt eingeführte Technologien wie etwa Programme, die bestimmte Softwareanwendungen automatisch weiterentwickeln können, oder Speicherkonzepte, Sicherheitssysteme und vor allen Dingen Systeme für Data-Warehouses.
Pasch: Das sind die Hauptmerkmale der dynamischen Infrastruktur. Bleiben wir mal bei der Aufbereitung der Informationen: Gibt es da Beispiele aus dem Alltag?
Welchering: Ja, zum Beispiel haben Computerwissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem Energieversorger EnBW in Baden-Württemberg einen intelligenten Stromzähler entwickelt. Das Pilotprojekt lief ein Jahr lang, und bei diesem Pilotprojekt ging es darum, dass der Stromverbrauch in Privathaushalten reduziert werden soll. Der smarte Stromzähler ist deshalb mit einem Auswertungscomputer verbunden, und die Verbrauchswerte können über eine verschlüsselte Leitung ausgelesen werden. Die hinter dem intelligenten Stromzähler stehende Auswertungssoftware macht dem Stromkunden dann Vorschläge, wie er Strom sparen kann, beispielsweise indem sie herausfindet, welche Geräte im Haushalt auf Stand-by geschaltet sind. Da lautet der Vorschlag dann: Kunde, schalt doch deinen Fernseher oder deinen Computer völlig aus, wenn du ihn nicht brauchst. Oder der Vorschlag, dass Akkus möglichst nachts aufgeladen werden, denn der Nachttarif ist einfach günstiger, kostet weniger. Der Kunde kann sich auch per SMS benachrichtigen lassen, wenn bestimmte Verbrauchswerte steigen oder konstant bleiben, eben nicht, wie vom Profil her eigentlich gewollt, abfallen, weil ein elektrisches Gerät angelassen wurde, vergessen wurde. Hier werden also reine Verbrauchsdaten mit Verbrauchsprofilen im Haushalt zusammengesetzt, und dann entsteht tatsächlich so eine Art Stromverbrauchsprofil. Die Auswertungssoftware kann dann gezielt Vorschläge machen, wie eben weniger Strom verbraucht werden kann. Das ist so eine praktische Anwendung der dynamischen Infrastruktur.
Pasch: Profile - dabei werden ja viele persönliche und private Daten verarbeitet. Die letzten Datenskandale lassen uns da ja aufhorchen und vorsichtig werden. Haben sich die Computerwissenschaftler auch Gedanken darüber gemacht, wie diese Daten geschützt werden können?
Welchering: Ja, da gibt es zwei Ansätze. Zum Einen mit verschlüsselten Daten - da muss konsequent verschlüsselt werden, um Missbrauch eben zu erschweren. Zum anderen muss der Datengeber, der Lieferant, immer über die Art der Verarbeitung seiner Daten informiert werden, und er muss vor allen Dingen seine Zustimmung dazu geben. Aber die ganz konkreten Sicherheitskonzepte sind sicherlich die Achillesferse genau dieser dynamischen Infrastruktur, und daran wird auch noch sehr kräftig weiter geforscht und gearbeitet werden.