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Datensammler
"Bald kann man sich nicht mehr anonym bewegen"

"Privatsphäre und Anonymität werden immer weniger", prognostiziert der Datenanalyst und Publizist Markus Morgenroth im Deutschlandfunk. Verbesserte Techniken der Gesichtserkennung würden dazu führen, dass man in naher Zukunft nicht mehr durch die Straßen laufen könnte, ohne erkannt zu werden.

Der Datenanalyst und Publizist Markus Morgenroth im Gespräch mit Karin Fischer |
    Ein Wandbild an einer Hauswand im Stadtteil Lavapiés von Madrid zeigt ein Gesicht und die Aufschrift "Facebook is watching".
    Auch über Facebook würden Unternehmen Daten sammeln, um sie dann zum Beispiel bei der Auswahl von Bewerbern zu benutzen, sagte Markus Morgenroth. (picture alliance / dpa / Fabian Stratenschulte)
    Dabei glaubten die meisten Menschen noch, dass sie das Thema Spionage und Datenschutz nichts angehe, da sie nichts zu verbergen hätten. Dies hält Morgenroth für eine "gefährliche Einstellung". Große Staatsinstitutionen und Unternehmen würden tagtäglich massenhaft Menschen ausspionieren.

    Als Beispiel nennt Morgenroth die Speicherung von Gesundheitsdaten: "Es werden Schattenbilder von uns allen angelegt, die nicht unbedingt der Realität entsprechen müssen". Versicherungen könnten mit solchen Daten dann "gute und schlechte" Kunden unterscheiden, um ihren Profit zu optimieren.
    Verbraucher müssen geschützt werden
    Deshalb fordert Morgenroth, Verbraucher stärker zu schützen vor der großen Macht der Unternehmen und vor Datenmissbrauch: "Man muss die Verbraucher aufklären", sagte der Datenanalyst im Interview mit dem Deutschlandfunk. Denn erst, wenn man aufgeklärte Verbraucher habe, könne man Unternehmen gegenüber Datenschutz durchsetzen und das Thema in den Fokus stellen.
    Das komplette Gespräch können Sie fünf Monate lang nach der Sendung in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.