Im Mittelpunkt stünden „Geschichten von Mut, Zivilcourage, Verweigerung und Widerstand“ im Nationalsozialismus, in der Zeit der sowjetischen Besatzung nach 1945 sowie während der SED-Diktatur in der DDR, heißt es in einer Ankündigung.
Torgau war im Zweiten Weltkrieg Zentrum der NS-Unrechtsjustiz: 1943 zog das Reichskriegsgericht in die Stadt. Etwa 60.000 Häftlinge wurden den Angaben zufolge damals in den beiden großen Militärgefängnissen Fort Zinna und Brückenkopf gefangen gehalten. Unter ihnen waren Tausende Deserteure, Kriegsgegner und Widerstandsangehörige aus ganz Europa. Hunderte der Gefangenen wurden in Torgau hingerichtet.
Auch nach 1945 sei Torgau Schauplatz von Justizunrecht gewesen, schreiben die Ausstellungsmacher. Zunächst habe es unter sowjetischer Besatzung zwei Speziallager gegeben. Von 1950 an habe die DDR in Torgau unter anderem politisch Verfolgte festgehalten, darunter auch Jugendliche. Der „Erinnerungsort Torgau“ gehört zur Stiftung Sächsische Gedenkstätten.
Stiftung: Entschädigung von SED-Opfern verbessern
Die Bundesstiftung Aufarbeitung fordert derweil konkrete Verbesserungen bei der Entschädigung von SED-Opfern. 35 Jahre nach dem Mauerfall litten noch immer viele Menschen unter Folgen der kommunistischen Diktatur. Der Gesetzgeber müsse die Anerkennung verfolgungsbedingter Gesundheitsschäden verbessern, erklärte Stiftungsdirektorin Anna Kaminsky. An die Ampel-Parteien appellierte sie, die im Koalitionsvertrag angekündigte Beweislastumkehr für diese Fälle dringend umzusetzen.
Diese Nachricht wurde am 05.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.