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Dauerbaustelle MINT

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik werden als MINT-Fächer bezeichnet. Und auf dem Arbeitsmarkt haben Absolventen dieser Fachgruppen nach wie vor beste Chancen. Denn trotz Wirtschaftskrise fehlen der Wirtschaft 60.000 MINT-Fachleute.

Von Claudia van Laak |
    Engpass trotz Krise - auf diese kurze Formel lässt sich die aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft bringen. Trotz einer Rezession, trotz ansteigender Arbeitslosenzahlen bleiben Fachkräfte aus den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begehrt. Momentan fehlen 60.000 dieser MINT-Fachkräfte, sagt Hans-Peter Klös, Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft:

    "Der größere Teil davon im Bereich der Ingenieure, der nächst größere Teil im Bereich der EDV-Fachleute, wenig ausgeprägt im sonstigen Bereich, also Biologen, Chemiker, das können wir nicht erkennen."

    Der Fachkräftebedarf hat sich im Vergleich zum letzten Herbst zwar halbiert, wird aber nach Ansicht des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft IW mittel- und langfristig wieder stark ansteigen. Im nächsten Aufschwung drohe sogar eine Verschärfung des Problems. In den nächsten fünf Jahren werden 220.000 Fachkräfte fehlen, schätzt Axel Plünnecke, Bildungsexperte am IW. Er rät deshalb allen interessierten Abiturienten zu einem entsprechenden Studium.

    "Auf keinen Fall abschrecken lassen, im Gegenteil mutig nach vorn. Der Bedarf wird deutlich steigen, die jungen Menschen haben sehr gute Arbeitsmarktperspektiven in den MINT-Bereichen, hervorragende Karrieremöglichkeiten, also ein wirklich interessantes Berufsfeld aus Arbeitsmarktsicht."

    Deshalb müssten Politik und Unternehmen ihre Anstrengungen fortsetzen, mehr junge Leute für technische Berufe und für ein Studium in diesem Bereich zu begeistern. In Kindergärten und Schulen sei bereits viel passiert, sagt der Geschäftsführer des IW Hans-Peter Klös, doch zu wenige Abiturienten wählten einen technischen Beruf.

    "Eine neuere Studie zeigt zum Beispiel, weniger als die Hälfte der Schüler, die sich für Naturwissenschaften interessieren, ergreifen später einen entsprechenden Beruf. Also der Abfluss, da ist noch einiges zu tun."

    Außerdem muss nach Ansicht des Instituts der deutschen Wirtschaft die Zahl der Studienabbrecher deutlich gesenkt werden. Derzeit bricht jeder vierte, der sich für ein Studium im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik entscheidet, dieses Studium vorzeitig ab. Axel Plünnecke, Bildungsexperte am IW:

    "Da ist es besonders wichtig, dass sich die Hochschulen mehr als bislang diesem Thema widmen. Und da würden wir auch für nachfrageorientierte Finanzierungselemente plädieren, dass die Hochschulen finanziell besser stehen, wenn sie sich stärker diesem Problem widmen."