"Was hier in Madrid stattgefunden hat, war alles, nur kein Davis Cup!" Nach der ersten Ausgabe des neu reformierten Davis Cup in Madrid hat Dirk Hordorff, Vizepräsident des Deutschen Tennisbund, deutliche Worte im DLF-Interivew gefunden. Zu einem Davis Cup gehören seiner Meinung nach Hin- und Rückspiel, eine lautstarke Kulisse und viele Emotionen. Das sei aber dieses Mal nur bei einem Team der Fall gewesen: Beim Gastgeber Spanien. Das sei unfair, so Hordorff.
Viertelfinale vor spärlicher Kulisse
Das deutsche Team schied im Viertelfinale gegen England mit 0:2 aus. Das Spiel wäre unter normalen Umständen in beiden Ländern ausverkauft gewesen, ist sich Hordorff sicher. Bei diesem Spiel hätten beide Seiten noch viele Freikarten übrig gehabt, die der deutsche und der englische Tennisbund nicht losgeworden wären. Insgesamt seien dort vielleicht 1000 Zuschauer gewesen. Das sei für so ein Spiel viel zu wenig, so Hordorff.
Alte Format hatte Schwächen
Trotzdem räumt Hordorff ein, dass das alte Davis Cup Format Schwächen gehabt hätte. Vor allem der für die Fans unübersichtliche Spielplan und der jährliche Rhythmus waren im Zentrum der Kritik. Der Deutsche Tennisbund habe daher auch Reformvorschläge gemacht, die allerdings abgelehnt wurden.
"Es wird kurzfristig Änderungen geben"
"18 Teams in einer Woche mit drei Matchplätzen - das funktioniert nicht" ist sich Hordorff sicher. Deshalb rechnet er mit weiteren Veränderungen im Modus. Denn er bekräftigt zudem, dass Teamevents von Topspielern leben würden und wenn in Madrid nur vier von zehn Top-Ten-Spieler anwesend seien, dann sei das eine Schwäche.