Archiv

Davis Cup-Finals
"Das ist nicht der Gedanke des Davis Cups"

Erstmals wurde der Davis Cup in Madrid in einem neuen Modus ausgetragen. Mehr Nationen, keine Hin- und Rückspiele mehr und alles an einem Ort. Der Vize-Präsident des Deutschen Tennis Bundes, Dirk Hordorff, zieht nach dem Ausscheiden der Deutschen ein ernüchterndes Fazit.

Dirk Hordorff im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Tennis - Davis Cup Finale 2019 - Espagne qualifiee en finale - Nadal Lopez - Espagne TENNIS : Davis Cup Finale - Spain - 24/11/2019 ChrysleneCaillaud/Panoramic PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBEL
Nur das Gastgeber Spanien habe von der einmaligen Davis Cup Atmosphäre profitiert, kritisiert DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff im DLF-Interview (imago images / PanoramiC)
"Was hier in Madrid stattgefunden hat, war alles, nur kein Davis Cup!" Nach der ersten Ausgabe des neu reformierten Davis Cup in Madrid hat Dirk Hordorff, Vizepräsident des Deutschen Tennisbund, deutliche Worte im DLF-Interivew gefunden. Zu einem Davis Cup gehören seiner Meinung nach Hin- und Rückspiel, eine lautstarke Kulisse und viele Emotionen. Das sei aber dieses Mal nur bei einem Team der Fall gewesen: Beim Gastgeber Spanien. Das sei unfair, so Hordorff.
Viertelfinale vor spärlicher Kulisse
Das deutsche Team schied im Viertelfinale gegen England mit 0:2 aus. Das Spiel wäre unter normalen Umständen in beiden Ländern ausverkauft gewesen, ist sich Hordorff sicher. Bei diesem Spiel hätten beide Seiten noch viele Freikarten übrig gehabt, die der deutsche und der englische Tennisbund nicht losgeworden wären. Insgesamt seien dort vielleicht 1000 Zuschauer gewesen. Das sei für so ein Spiel viel zu wenig, so Hordorff.
Deutscher Tennis Bund (DTB)-Vizepräsident Dirk Hordorff.
DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff. (picture alliance /dpa/Christoph Schmidt)
Alte Format hatte Schwächen
Trotzdem räumt Hordorff ein, dass das alte Davis Cup Format Schwächen gehabt hätte. Vor allem der für die Fans unübersichtliche Spielplan und der jährliche Rhythmus waren im Zentrum der Kritik. Der Deutsche Tennisbund habe daher auch Reformvorschläge gemacht, die allerdings abgelehnt wurden.
"Es wird kurzfristig Änderungen geben"
"18 Teams in einer Woche mit drei Matchplätzen - das funktioniert nicht" ist sich Hordorff sicher. Deshalb rechnet er mit weiteren Veränderungen im Modus. Denn er bekräftigt zudem, dass Teamevents von Topspielern leben würden und wenn in Madrid nur vier von zehn Top-Ten-Spieler anwesend seien, dann sei das eine Schwäche.