Gerd Bonk zählte in den 70er-Jahren im Gewichtheben zu den stärksten Männern der Welt. Der einstige Superschwergewichtler vom Sportclub Karl-Marx-Stadt wurde in Montreal 1976 Vize-Olympiasieger im Superschwergewicht. Bei den Spielen 1972 in München gewann er Bronze. Bonk war nach dem Mauerfall ein vom Bundesverwaltungsamt staatlich anerkanntes DDR-Dopingopfer.
Nach dem Mauerfall wurde bekannt, dass dem Gewichtheber Bonk riesige Mengen an Anabolika in der DDR verabreicht worden sind. Bonk nahm 1979 insgesamt 12.775 Milligramm Steroide zu sich, davon allein 11.550 Milligramm des Anabolikums "Oral-Turinabol". Nach dem Karriereende wurde er wegen schwerer Zuckererkrankung, kaputter Nieren und weiterer schwerer Organschäden später zum Invalidenrentner.
"Verheizt von der DDR, vergessen vom vereinten Deutschland", so hatte Bonk mal sein Leben beschrieben. Nach einem Totalzusammenbruch und zweifacher Reanimation war er am 29. September diesen Jahres in ein Koma gefallen.
Die Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfe-Vereines Ines Geipel erklärte: Der Tod von Bonk verweise auf die katastrophale Situation der Geschädigten, ihnen bleibe keine Zeit mehr.