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DDR-Roman "Kruso"
Lutz Seiler erhält den Deutschen Buchpreis

Für seinen Roman "Kruso" wird Lutz Seiler mit dem Deutschen Buchpreis 2014 ausgezeichnet. Der Autor erzählt darin von der Insel Hiddensee in den Wendewirren - eine Allegorie auf die untergegangene DDR.

    Der Schriftsteller Lutz Seiler: Für seinen DDR-Roman "Kruso" wurde er von der Kritik gefeiert.
    Der Schriftsteller Lutz Seiler: Für seinen DDR-Roman "Kruso" wurde er von der Kritik gefeiert. Jetzt bekommt er den Deutschen Buchpreis. (dpa / picture alliance / Arne Dedert)
    Lutz Seiler erhält für seinen Roman "Kruso" den Deutschen Buchpreis 2014. Das gab die Jury am Montagabend in Frankfurt bekannt. Seiler habe poetisch und sinnlich den Sommer des Jahres 1989 auf der Insel Hiddensee beschrieben, heißt es in der Begründung. Als "Vorhof des Verschwindens" sei Hiddensee damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge geworden. Daraus habe Seiler eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht, so die Jury.
    Für das Finale des Buchpreises waren sechs Romane nominiert. Auf der Shortlist vertreten waren neben Seiler Angelika Klüssendorf ("April"), Thomas Hettche ("Pfaueninsel"), Gertrud Lautenegger ("Panischer Frühling") und Heinrich Steinfest ("Der Allesforscher").
    Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Er gilt als die populärste Literaturauszeichnung in Deutschland. Der Gewinner erhält 25.000 Euro, die übrigen Finalisten je 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr bekam Terézia Mora die Auszeichnung für ihren Roman "Das Ungeheuer".