Das Paket, wie es heute vorliegt, sei sicher noch nicht das Endergebnis, so Löschel im Dlf. "Aber ich glaube, es wurde eine Tür aufgestoßen hin zu einer rationaleren Klimapolitik." Dafür müsse der CO2-Preis aber noch wirksamer gemacht werden. Löschel schweben mindestens 35 Euro pro Tonne als Einstiegspreis vor, also das, was jetzt als Zielmarke für 2025 gesetzt wurde. Auch der Mindestpreis im Europäischen Emissionshandel sollte hoch sein, um Anreize für einen schnellen Kohleausstieg zu setzen.
Auch für Verbraucher fordert Löschel ein "System, wo die klimafreundliche Handlung tatsächlich attraktiv ist, wo es Sinn macht, den Schaden durch Klimawandel in ihr persönliches Kalkül herein zu nehmen." Auch das schaffe der CO2-Preis, weil er die Schäden sichtbar mache. Wenn diese wiedergespiegelt werden sollten, spreche man aber von viel höheren Preisen - einem Einstiegspreis von 50 Euro pro Tonne CO2 etwa.
Richtig kompensieren statt vieler kleiner Maßnahmen
Die Politik, glaubt Löschel, war beim Schnüren des Klimapakets zu vorsichtig, sie habe "das gesamte Paket um die Idee herumgestrickt, die Verbraucher möglichst wenig zu belasten. Es gehört aber auch zur Wahrheit, dass Klimaschutz etwas kostet." Das sei genau die Lenkungswirkung. Durch Ausgleichszahlungen könne man das aber auch wieder zurückgeben. "Der Nettoeffekt wird für die Allermeisten problemlos zu tragen sein."
Wenn man einen höheren CO2-Preis einführen würde, könnte der Staat sich andere Maßnahmen sparen, eine CO2-basierte Kfz-Steuer zum Beispiel oder Kaufprämien für Elektroautos. Das würde der Preis regeln. Dann hätte der Staat auch mehr Geld, um entsprechend zu kompensieren. Das gehe etwa über die Senkung der Kopfpauschale oder Stromkosten.