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Debatte um Peter Handke
Der Literaturnobelpreis war nur ein Zwischenspiel

Nach dem Nobelpreis-Bankett mit fröhlichem Toast ist alles vorbei? Mitnichten, meint Dlf-Literaturredakteur Hubert Winkels. Peter Handke verkörpere ein Problem, das die Literatur mit einer ihr fremd gewordenen Welt habe - zumindest die europäisch geprägte, wie wir sie kennen.

Hubert Winkels im Gespräch mit Dina Netz |
Peter Handke (links) bekommt den Nobelpreis vom schwedischen König Carl Gustaf überreicht.
Peter Handke (links) bekommt den Nobelpreis vom schwedischen König Carl Gustaf überreicht (www.imago-images.de)
Dlf-Literaturredakteur Hubert Winkels sieht Peter Handkes Äußerungen zur Vergabe des Literaturnobelpreises in einem "freundlich-dadaistischen Assoziationsraum". Das eigentlich Bedauerliche an der Handke-Debatte war seiner Meinung nach, dass Handke sich und der Sache der Literatur keinen Gefallen getan habe, indem er sie auf das Feld der Politik zog. Im Übrigen gebe es zwischen den Literaturen von Olga Tokarczuk und Peter Handke Gemeinsamkeiten, die völlig übersehen worden seien, so Winkels: "Die beiden sind nicht so weit auseinander, wie es den Anschein hat."