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Debatte um Rundfunkbeitrag
Index-Modell wird geprüft

Bei der Ministerpräsidentenkonferenz haben die Vertreter der Bundesländer über die zukünftige Entwicklung des Rundfunkbeitrags diskutiert. Zur Debatte stand auch das sogenannte Index-Modell. Dieses solle zunächst von einer Kommission geprüft werden, sagte Dlf-Medienjournalist Christoph Sterz.

Christoph Sterz im Gespräch mit Michael Borgers |
Auf mehreren Formularen des Beitragsservice für den Rundfunkbeitrag liegen Geldmünzen sowie ein Kugelschreiber.
Die Ministerpräsidenten beschäftigen sich derzeit mit der Entwicklung des Rundfunkbeitrags. (imago)
Wie soll sich der Rundfunkbeitrag, der zurzeit 17,50 Euro im Monat beträgt, in Zukunft entwickeln? Mit dieser Frage beschäftigen sich seit Monaten die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder.
Ein Modell sieht vor, dass der Rundfunkbeitrag an einen Index gekoppelt wird, der an der Inflationsrate ausgerichtet wird. Ein entscheidender Streitpunkt sei allerdings, welche Beitragshöhe dabei als Basiswert diene, sagte Dlf-Medienjournalist Christoph Sterz.
Streit um Ausgangswert
Die Expertenkommission KEF, die bisher die Beitragshöhe festlegt, habe prognostiziert, dass der Rundfunkbeitrag eigentlich in den nächsten Jahren deutlich steigen müsste, auf über 19 Euro. Diese würden dann auch als Ausgangswert für das Indexmodell gelten.
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Bei der Ministerpräsidentenkonferenz wurde nun verabredet, dass das Index-Modell geprüft werden soll: "Es wird eine Arbeitstagung, Workshop geben der Rundfunkreferenten, die in Zukunft dann nochmal Vorschläge macht", sagte die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer. Mit Ergebnissen sei möglicherweise schon im Juni zu rechnen, so Christoph Sterz.
Mehr oder weniger als 18 Euro?
Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) sprach sich zuletzt für eine Indexierung aus. Allerdings plädierte er dabei für einen "Sockelbetrag" von unter 18 Euro.
Anders sieht es ZDF-Intendant Thomas Bellut. Denn der tatsächliche Rundfunkbeitrag liege schon heute rechnerisch höher als die derzeit angesetzten 17,50 Euro: "Weil wir aktuell die Rücklage einsetzen dürfen, die nach der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag entstanden war, beträgt der Beitrag nach unserer Berechnung real bereits 18,35 Euro", sagte Bellut im Dezember gegenüber der Deutschen Presseagentur. Dies sei der wirkliche Basiswert.