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Deep Purple goes Classic
Uraufführung des Concerto for Group and Orchestra

Im Frühherbst 1969 trafen sich Deep Purple und Sir Malcolm Arnold mit dem Royal Philharmonic Orchestra zu einem Konzert der besonderen Art: Jon Lords "Concerto for Group and Orchestra" war der erste Versuch, Rock und Klassik zusammenzubringen.

Von Sven Ahnert |
    Schwarz-weiß Foto von der Band Deep Purple und Mitgliedern des Royal Philharmonic Orchestra in der Royal Albert Hall. Mitglieder der Rockband und Sir Malcolm Arnold tragen legere Kleidung, die Mitglieder des Orchester Anzug mit Schlips, mit und ohne Jacket
    Das Royal Philharmonic Orchestra und Deep Purple bei der letzten Probe zu ihrem Konzert in der Royal Albert Hall am 24. September 1969 (imago stock&people)
    Malcolm Arnold war ein vielfach ausgezeichneter und geadelter Komponist, der vor allem für seine über 130 Filmmusiken bekannt war. Seine "klassischen" Werke, darunter auch neun Sinfonien und eine ganze Reihe von Konzerten für unterschiedliche Instrumente, sind im Vergleich der Zeit eher konservativ.
    Da staunte man, als sich Arnold 1969 mit einer jungen Rock-Band zusammentat und mit dem Royal Philharmonic Orchestra das "Concerto for Group and Orchestra" von Jon Lord mit Texten von Ian Gillan erstmals aufführte und auf Schallplatte einspielte. Der wilde Mix aus Klassik und ekstatischen Rock-Passagen mitten in einem 'normalen' Konzert, das war das Ereignis der Saison.
    In der altehrwürdigen Royal Albert Hall konnte man ein entfesseltes Konzertpublikum erleben, das sich ekstatisch zur Musik des Bandgründers bewegte, der dabei die Hammondorgel spielte. Für Jon Lord, der selbst eine klassische Ausbildung absolviert hatte, sollte es nicht der letzte Ausflug in diese Welt bleiben.