Dr. Rüdiger Schmidt auf den Weg zum Kunden: Der Tierarzt aus Negenborn bei Hannover behandelt Kühe, Schweine und auch Schafe. Es sind vor allem Tiermäster, aber auch Milchbauern, die um seine Hilfe bitten.
"Bei dem Bestand, wo wir jetzt hinfahren, handelt es sich um einen Betrieb, der relativ häufig Probleme mit Euterentzündungen hat. Und eine weitere Kuh hatte ich gestern anfänglich behandelt. Die hatte eine schwere Pneumonie – also eine Lungenentzündung mit 40,3 Fieber – hier wollen wir auch eine Erfolgskontrolle machen, inwieweit das Antibiotikum angeschlagen hat."
Infektionskrankheiten im Stall behandelt der Tierarzt in der Regel mit Antibiotika. Weil die Tiere häufig auf viel zu engem Raum stehen, haben Erreger ein leichtes Spiel. In vielen Schweineställen, vor allem in der Geflügelzucht, werden Antibiotika schon vorsorglich ins Futter gegeben, damit der Bestand gar nicht erst krank wird. Durch diese Strategie entstehen Antibiotika-resistente Bakterien, die in vielfältiger Weise auch zum Menschen gelangen können, warnt Prof. Thomas Blaha von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Selbst harmlose Erreger können dann sehr gefährlich werden.
"Diese Resistenzen, die bei den Nicht-Zielbakterien entstehen, haben auch dazu geführt, dass eigentlich harmlose Keime solche Resistenzen aufgreifen und dann zum Beispiel im Fall von den Frühchen in Bremen – das waren solche resistente, eigentlich harmlose Keime – wenn die dann in einen sehr empfindlichen Organismus kommen, und wir die dann nicht behandeln können, dann sind plötzlich diese nicht schlimmen Keime, weil sie ja normalerweise mit Antibiotika sofort wegzupusten sind, sind plötzlich dann zu Killern geworden."
Noch immer mischen Landwirte in Deutschland kiloweise Antibiotika in das Kraftfutter. Rein prophylaktisch. Neben den Infektionen sind Tiermäster aber noch mit einer ganzen Reihe verschiedener "Produktionskrankheiten" konfrontiert. Das sind Leiden, die durch gezielte Zucht und Selektion entstehen. Puten zum Beispiel werden am Ende ihres Lebens von dem enormen Körpergewicht förmlich erdrückt:
"Das Problem ist, dass die Tiere kurz vor der Schlachtung häufig nicht mehr richtig stehen können. Dann sitzen sie die ganze Zeit. Sie können zwar noch fressen, da kommen sie schon noch ran. Aber sie entwickeln dann Beinschäden, was natürlich weh tut. Und sie entwickeln auch Brustblasen, weil dieses riesige Muskelpaket der Brust liegt dann vorwiegend in der Einstreu und das ist dann feucht und entwickelt dann wie so Liegeschwielen bei chronisch lange im Bett liegenden Patienten, die wir dann auch umbetten müssen und aufpassen müssen, dass sie keine Liegestellen bekommen."
Dekubitus bei Puten? Züchter machen es möglich, weil sie die Tiere auf maximales Schlachtgewicht trimmen. Probleme auch anderswo. Abgebissene Schweineschwänze, tot gehackte oder federlose Artgenossen im Hühnerstall – auch die hohen Bestandsdichten in der Massentierhaltung gehen häufig zu Lasten der Tiergesundheit. Dabei klingt die Lösung des Problems recht einfach: "Wenn wir nur weniger Fleisch konsumieren würden."
"Bei dem Bestand, wo wir jetzt hinfahren, handelt es sich um einen Betrieb, der relativ häufig Probleme mit Euterentzündungen hat. Und eine weitere Kuh hatte ich gestern anfänglich behandelt. Die hatte eine schwere Pneumonie – also eine Lungenentzündung mit 40,3 Fieber – hier wollen wir auch eine Erfolgskontrolle machen, inwieweit das Antibiotikum angeschlagen hat."
Infektionskrankheiten im Stall behandelt der Tierarzt in der Regel mit Antibiotika. Weil die Tiere häufig auf viel zu engem Raum stehen, haben Erreger ein leichtes Spiel. In vielen Schweineställen, vor allem in der Geflügelzucht, werden Antibiotika schon vorsorglich ins Futter gegeben, damit der Bestand gar nicht erst krank wird. Durch diese Strategie entstehen Antibiotika-resistente Bakterien, die in vielfältiger Weise auch zum Menschen gelangen können, warnt Prof. Thomas Blaha von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Selbst harmlose Erreger können dann sehr gefährlich werden.
"Diese Resistenzen, die bei den Nicht-Zielbakterien entstehen, haben auch dazu geführt, dass eigentlich harmlose Keime solche Resistenzen aufgreifen und dann zum Beispiel im Fall von den Frühchen in Bremen – das waren solche resistente, eigentlich harmlose Keime – wenn die dann in einen sehr empfindlichen Organismus kommen, und wir die dann nicht behandeln können, dann sind plötzlich diese nicht schlimmen Keime, weil sie ja normalerweise mit Antibiotika sofort wegzupusten sind, sind plötzlich dann zu Killern geworden."
Noch immer mischen Landwirte in Deutschland kiloweise Antibiotika in das Kraftfutter. Rein prophylaktisch. Neben den Infektionen sind Tiermäster aber noch mit einer ganzen Reihe verschiedener "Produktionskrankheiten" konfrontiert. Das sind Leiden, die durch gezielte Zucht und Selektion entstehen. Puten zum Beispiel werden am Ende ihres Lebens von dem enormen Körpergewicht förmlich erdrückt:
"Das Problem ist, dass die Tiere kurz vor der Schlachtung häufig nicht mehr richtig stehen können. Dann sitzen sie die ganze Zeit. Sie können zwar noch fressen, da kommen sie schon noch ran. Aber sie entwickeln dann Beinschäden, was natürlich weh tut. Und sie entwickeln auch Brustblasen, weil dieses riesige Muskelpaket der Brust liegt dann vorwiegend in der Einstreu und das ist dann feucht und entwickelt dann wie so Liegeschwielen bei chronisch lange im Bett liegenden Patienten, die wir dann auch umbetten müssen und aufpassen müssen, dass sie keine Liegestellen bekommen."
Dekubitus bei Puten? Züchter machen es möglich, weil sie die Tiere auf maximales Schlachtgewicht trimmen. Probleme auch anderswo. Abgebissene Schweineschwänze, tot gehackte oder federlose Artgenossen im Hühnerstall – auch die hohen Bestandsdichten in der Massentierhaltung gehen häufig zu Lasten der Tiergesundheit. Dabei klingt die Lösung des Problems recht einfach: "Wenn wir nur weniger Fleisch konsumieren würden."