Bei manchen lagen die Nerven blank, denn gut ein halbes Jahrhundert zuvor hatte Nikolaus Kopernikus seine Theorie veröffentlicht, nach der die Sonne im Zentrum der Welt steht, umkreist von der Erde – was ebenfalls nicht zum antiken Weltbild passt.
Der Italiener Lodovico delle Colombe veröffentlichte zwei Jahre nach dem Erscheinen der Supernova ein Büchlein, in dem er große Verrenkungen unternahm, um das Objekt nicht als neuen Stern anzusehen. Demnach habe es schon immer existiert, es sei allerdings nur selten sichtbar.
Anfang des 17. Jahrhunderts bekämpfte man sich nicht in den sozialen Medien, sondern mit Büchern. Galileo Galilei verfasste unter einem Pseudonym eine Gegenschrift, in der er die Argumente delle Colombes lächerlich machte.
Er machte sich sogar über den Namen lustig – Colombe bedeutet Taube – und sprach von "unserem Täubchen". Astronomie solle auf Beobachtungen und Mathematik beruhen und bedürfe keiner konstruierten Modelle, um sie mit Aristoteles in Einklang zu bringen.
Zwei Jahre später schlug delle Colombe zurück, attackierte die Idee des Kopernikus und brachte sie direkt mit Galilei in Verbindung. Später widersprach er auch Galileis Sichtweise zur Bewegung der Erde und zur Beschaffenheit des Mondes. Das Scharmützel der beiden ging über viele Jahre.