Im Schädel verstopft eine Ader, die Nerven bekommen keinen Sauerstoff, ganze Hirnareale gehen unter. Die Folgen sind je nach Lage des Hirninfarkts Lähmungen und Wahrnehmungsstörungen. Die abgestorbenen Nerven kann niemand zurückbringen, das heißt aber nicht, dass Therapien sinnlos sind. Im Gegenteil, meint Professor Ferdinand Binkofski von der Universität Lübeck.
"Das Gehirn hat für sich auch Möglichkeiten, Funktionen zu verlagern, in anderen Hirnarealen zu verarbeiten und alle diese neuen Ansätzen zielen darauf, möglichst die Plastizität des Gehirns zu fördern und dadurch die verlorenen Funktionen besser zurückzugewinnen."
Das Gehirn ist flexibel, es kann sich anpassen, doch dafür ist hartes Training nötig. Wieder und wieder üben die Patienten eine Orange zu greifen, eine Tasse an den Mund zu führen, Münzen einzusammeln. Ein Erfolg stellt sich erst nach langer Zeit ein. Vielleicht ist es möglich, dem Gehirn Hilfestellung von außen zu geben. Dafür gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Methoden. In Hamburg liegen Patienten in einen Hirnscanner und sehen direkt, was sich gerade in den Bewegungszentren ihres Gehirns tut. Mit diesem Biofeedback auf hohem technischem Niveau lernen sie, die motorischen Zentren gezielt zu beeinflussen. Alternativ pieksen Forscher Elektroden in Nerven im Arm und reizen so dieselben Hirnareale von außen. Direkt am Schädel lassen sich mit Hilfe von Gleichstrom oder schnell schwingenden Magnetfelder Impulse im Gehirn setzen. All diese Wege führen zum gleichen Ziel: die Aktivität in den Bewegungszentren steigt unspezifisch an. Gezielte physiotherapeutisch Übungen hinterlassen dann deutlichere Spuren in den Nervennetzen. Zumindest für kurze Zeit können sich die Patienten besser bewegen als nach einer normalen Therapie. In Chicago geht Dr. Richard Harvey einen anderen Weg. Er öffnet den Schädel seiner Patienten und legt eine Elektrode direkt auf die Hirnhaut. Wenn alles verheilt ist, lassen sich so die Bewegungszentren während der Physiotherapie stimuliert. Harvey:
"”Direkt nach dem Training bewegen sich die operierten Patienten besser, doch das ist auch bei den Kontrollpatienten so. In einer kleinen Studie haben wir aber gesehen, dass die Patienten mit dem Hirnstimulator ihre Beweglichkeit über drei Monate beibehielten, während die Kontrollpatienten nach und nach wieder auf den Ausgangswert zurückfielen.""
Vielen Patienten, wird bei dem Gedanken mulmig, mit einer Elektrode im Kopf herumzulaufen. Ihnen kann Ferdinand Binkofski einen Weg der Hirnstimulation anbieten, der ganz ohne Technik auskommt. Schließlich bieten die Augen eine ganz natürliche Verbindung zu den Bewegungszentren. Sie läuft über die sogenannten Spiegelneuronen, die sowohl auf eigene wie auch auf nur beobachtete Bewegungen reagieren. Ferdinand Binkofski zeigt deshalb vor der Therapie kurze Filme, in denen zum Beispiel der Griff nach einer Orange zu sehen ist. Binkofski:
"Die Vorstellung ist, dass die Wahrnehmung von Bewegungen schon direkt auch die motorischen Zentren anregt. Und dadurch, dass wir Patienten die Bewegung vorher genau zeigen, bereiten wir den Weg für die Ausführung und durch die anschließende Übung werden die angeregten höheren motorischen Zentren verstärkt so dass wir auf diese Art und Weise eine zusätzlichen Therapieeffekt erzielen, der eben über die Bewegung selber hinausgeht."
Gute Physiotherapeuten haben diesen Effekt der Übertragung schon immer genutzt. Alle hier beschreibenden Methoden werden derzeit in klinische Studien geprüft. In gut zwei Jahren sollte klar sein, ob sich das Gehirn am besten über die Augen, über Biofeedback oder Elektroden auf eine Physiotherapie vorbereiten lässt. Die Schlaganfallpatienten warten schon, und sie sind bereit High-Tech-Hilfe zu akzeptieren, meint Richard Harvey:
"”Die Patienten haben sich kaum über die Hirnoperation beschwert, sie klagen über die intensive und schwierige Physiotherapie.""
Und daran kann auch alle Technik nichts ändern.
"Das Gehirn hat für sich auch Möglichkeiten, Funktionen zu verlagern, in anderen Hirnarealen zu verarbeiten und alle diese neuen Ansätzen zielen darauf, möglichst die Plastizität des Gehirns zu fördern und dadurch die verlorenen Funktionen besser zurückzugewinnen."
Das Gehirn ist flexibel, es kann sich anpassen, doch dafür ist hartes Training nötig. Wieder und wieder üben die Patienten eine Orange zu greifen, eine Tasse an den Mund zu führen, Münzen einzusammeln. Ein Erfolg stellt sich erst nach langer Zeit ein. Vielleicht ist es möglich, dem Gehirn Hilfestellung von außen zu geben. Dafür gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Methoden. In Hamburg liegen Patienten in einen Hirnscanner und sehen direkt, was sich gerade in den Bewegungszentren ihres Gehirns tut. Mit diesem Biofeedback auf hohem technischem Niveau lernen sie, die motorischen Zentren gezielt zu beeinflussen. Alternativ pieksen Forscher Elektroden in Nerven im Arm und reizen so dieselben Hirnareale von außen. Direkt am Schädel lassen sich mit Hilfe von Gleichstrom oder schnell schwingenden Magnetfelder Impulse im Gehirn setzen. All diese Wege führen zum gleichen Ziel: die Aktivität in den Bewegungszentren steigt unspezifisch an. Gezielte physiotherapeutisch Übungen hinterlassen dann deutlichere Spuren in den Nervennetzen. Zumindest für kurze Zeit können sich die Patienten besser bewegen als nach einer normalen Therapie. In Chicago geht Dr. Richard Harvey einen anderen Weg. Er öffnet den Schädel seiner Patienten und legt eine Elektrode direkt auf die Hirnhaut. Wenn alles verheilt ist, lassen sich so die Bewegungszentren während der Physiotherapie stimuliert. Harvey:
"”Direkt nach dem Training bewegen sich die operierten Patienten besser, doch das ist auch bei den Kontrollpatienten so. In einer kleinen Studie haben wir aber gesehen, dass die Patienten mit dem Hirnstimulator ihre Beweglichkeit über drei Monate beibehielten, während die Kontrollpatienten nach und nach wieder auf den Ausgangswert zurückfielen.""
Vielen Patienten, wird bei dem Gedanken mulmig, mit einer Elektrode im Kopf herumzulaufen. Ihnen kann Ferdinand Binkofski einen Weg der Hirnstimulation anbieten, der ganz ohne Technik auskommt. Schließlich bieten die Augen eine ganz natürliche Verbindung zu den Bewegungszentren. Sie läuft über die sogenannten Spiegelneuronen, die sowohl auf eigene wie auch auf nur beobachtete Bewegungen reagieren. Ferdinand Binkofski zeigt deshalb vor der Therapie kurze Filme, in denen zum Beispiel der Griff nach einer Orange zu sehen ist. Binkofski:
"Die Vorstellung ist, dass die Wahrnehmung von Bewegungen schon direkt auch die motorischen Zentren anregt. Und dadurch, dass wir Patienten die Bewegung vorher genau zeigen, bereiten wir den Weg für die Ausführung und durch die anschließende Übung werden die angeregten höheren motorischen Zentren verstärkt so dass wir auf diese Art und Weise eine zusätzlichen Therapieeffekt erzielen, der eben über die Bewegung selber hinausgeht."
Gute Physiotherapeuten haben diesen Effekt der Übertragung schon immer genutzt. Alle hier beschreibenden Methoden werden derzeit in klinische Studien geprüft. In gut zwei Jahren sollte klar sein, ob sich das Gehirn am besten über die Augen, über Biofeedback oder Elektroden auf eine Physiotherapie vorbereiten lässt. Die Schlaganfallpatienten warten schon, und sie sind bereit High-Tech-Hilfe zu akzeptieren, meint Richard Harvey:
"”Die Patienten haben sich kaum über die Hirnoperation beschwert, sie klagen über die intensive und schwierige Physiotherapie.""
Und daran kann auch alle Technik nichts ändern.