Ein Aufenthaltsraum des St. Marien Altenheims in Monheim am Rhein. Tanja Klein-Kirschbaum, Mitarbeiterin der sozialen Betreuung, beugt sich hinunter zu Wilhelm Pinger. Der 86-jährige Bewohner des Altenheims sitzt im Rollstuhl, ist dement und hört mit Hilfe eines Hörgeräts im linken Ohr. Im Arm hält sie Elli, eine kleine Mischlingshündin aus Cockerspaniel und Pudel: gewelltes braunes Fell und aufmerksamer Blick. Wilhelm Pinger streichelt das Tier an der Seite.
Einzel- und Gruppenbetreuung von Demenz-Betroffenen
Ein Jahr hat Ellis Ausbildung zum Therapiehund gedauert. Seit Mai wird sie bei der Einzel- und Gruppenbetreuung von Demenz-Betroffenen eingesetzt.
Tanja Klein-Kirschbaum reicht Wilhelm Pinger ein paar Stücke Trockenfutter. Dann legt sie zwei autoreifengroße Scheiben auf den Boden. Auf deren Oberseite ist jeweils - wie bei einem Glücksrad - ein feststehender Pfeil angebracht. Die Scheiben selbst lassen sich drehen. Auf einer stehen kreisförmig angeordnet die Buchstaben von A bis Z. Auf der anderen stehen Begriffe wie "Vorname", "Berufe" oder "Städte".
Tanja Klein-Kirschbaum: "Das ist so ähnlich wie "Stadt, Land, Fluss". Und zwar muss die Elli auf diesen Platten dann am Glücksrad drehen. Und dann rätseln wir jetzt zusammen etwas. Ist das ok, Herr Pinger?"
Wilhelm Pinger: "Ja."
Klein-Kirschbaum: "Elli, guck mal hier, einmal Glücksrad (Rad klappert). Da hatten wir gerade einmal das O, Herr Pinger."
Die Hündin setzt mit der Pfote auch das zweite Rad in Bewegung. Es folgen einige weitere Durchgänge mit dem Glücksrad: Ein Beruf mit R sowie ein weiblicher Vorname mit O. Zum Schluss gibt Tanja Klein-Kirschbaum Wilhelm Pinger einen sogenannten Schnüffelteppich – ein kleines Stück, wuscheligen Teppichs, in dem der Senior Trockenfutter für Elli versteckt.
Zum Abschied nimmt Tanja Klein-Kirschbaum Elli nochmal auf den Arm, so dass Wilhelm Pinger sich von dem Tier verabschieden kann.