Kampagnen im Sport
Was der Sportverein für die Demokratie tun kann

Angesichts der Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen rücken auch die Kampagnen zur Demokratiestärkung im Sport in den Fokus. Sportpädagoge Christian Gaum sieht in den Kampagnen zwar kein Allheilmittel, aber Potenzial.

Christian Gaum im Gespräch mit Marina Schweizer |
Eine Deutschlandflagge wird aus einem herausfahrenden Auto herausgeschwenkt
Der Sport will sich mit der Kampagne für demokratische Werte einstehen und sich gegen Menschenfeind­lichkeit, Rassis­mus, Gewalt, Hass und Hetze stellen. (imago / photothek / Thomas Imo / photothek.net)
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat im Mai die Kampagne "Hör auf deinen Sport" vorgestellt. Allerdings sei wissenschaftlich nicht erwiesen, ob solche Kampagnen im Sport etwas bringen könnten oder ob sie wirkungslos seien, sagte Christian Gaum, Sportpädagodik-Professor an der Ruhr-Universität Bochum, im Deutschlandfunk.
Wichtig sei aber, dass man die Reichweiten solcher Kampagnen messen könne. Dabei könne man erkennen, dass Mitglieder im Sportverein eher von solchen Kampagnen etwas mitbekommen als Menschen, die nicht im Sportverein aktiv sind. Es sei aber fraglich, ob dadurch das Wahlverhalten der jeweiligen Menschen beeinflusst wird.
DOSB-Kampagne zur Demokratiestärkung: "Hör auf deinen Sport". In einer Turnhalle steht ein Turnbock. Darüber steht der Schriftzug: "Kein Bock für Nazis"
"Kein Bock für Nazis". Mit Postern und Sportgeräten wirbt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit einer Kampagne zur Demokratiestärkung im und durch Sport. (DOSB)

Schleichende Unterwanderung der Gesellschaft soll verhindert werden

Das Ziel solcher Kampagnen sei viel eher: "Menschen im Sportverein immer wieder abzuholen und denen klar zu machen, die bisher im Sportverein sind: 'Okay, das wollen wir nicht!'", sagte Gaum.
Dann entfalteten solche Kampagnen auch Wirkung für die Gesellschaft, sagte der Sportpädagodik-Professor. Gaum führte auch weiter fort, dass es Sportarten mit rechtsextremer Ideologie gebe, wie der Kampfsportszene. Die Kampagne für Demokratiestärkung im Sport ziele vor allem darauf ab, eine schleichende Unterwanderung der Gesellschaft durch Rechtsextreme zu verhindern.