
In Belgrad, Novi Sad und Kragujevac umstellten hunderte Menschen Gebäude und versuchten so, den Sendebetrieb zu stören. Dem Protest vorausgegangen war eine Live-Sendung mit Staatpräsident Vucic gestern Abend, in der die Moderatorin die seit mehreren Monaten demonstrierenden Demokratieaktivisten als Mob bezeichnet hatte.
Serbien erlebt seit November eine beispiellose Protestwelle, die hauptsächlich von Studenten getragen wird. Ausgelöst wurde sie durch den Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad am 1. November, bei dem 15 Menschen starben. Die Demonstranten machen für das Unglück Korruption verantwortlich und forden die kompromisslose Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit.
Der Protest hat inzwischen auch weitere Bevölkerungsgruppen erfasst. Für Samstag ist in Belgrad die bislang größte Kundgebung mit mehreren zehntausend Teilnehmern geplant.
Diese Nachricht wurde am 11.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.