Thüringen
Demonstranten verhindern Höcke-Auftritt in Jena

Im thüringischen Jena haben rund 2.000 Menschen nach Angaben der Polizei gegen die AfD demonstriert und einen Auftritt von Landeschef Höcke verhindert. Die Polizei habe Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt, um Sitzblockaden aufzulösen, teilte ein Polizeisprecher mit. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass Höcke bei einem Bürgergespräch in einem Stadtteilzentrum auftrete.

    Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke im Landgericht Halle
    Demonstranten haben einen Wahlkampfauftritt des thüringischen AfD-Landeschefs Höcke in Jena verhindert. (IMAGO / dts Nachrichtenagentur / IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
    Aus Sicherheitsgründen sei dies in Absprache mit dem Personenschutz abgesagt worden, hieß es weiter. Höcke sei nicht zum Veranstaltungsort gelangt und die AfD-Veranstaltung dann beendet worden. Die Polizei verwies auf eine "Vielzahl an Personen" und eine "unübersichtliche Lage vor Ort". Die Gegendemonstrationen waren angemeldet. Es kamen mehr Menschen als erwartet. Die Beamten stellte nach eigenen Angaben insgesamt zwölf Straftaten und eine Ordnungswidrigkeit fest.

    Juso-Chef wirft Höcke vor mit SUV in die Veranstaltung gefahren zu sein

    Der Vorsitzende der Jugendorganisation der SPD, Türmer, beschuldigt die Polizei der Unverhältnismäßigkeit im Vorgehen gegen die Demonstranten. Zudem warf der Juso-Chef dem AfD-Politiker Höcke vor, gewaltsam versucht zu haben, die Demonstration zu durchbrechen. Höcke sei "mit seinem dicken VW-SUV in die Veranstaltung reingefahren". Dabei habe er Demonstranten, unter anderem auch Jusos, mit seinem Auto touchiert. Man sei dennoch nicht weggegangen, betonte Türmer.
    In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Umfragen zufolge könnte die AfD stärkste Kraft werden. Höcke gilt als zentrale Figur der Extremisten innerhalb der Bundespartei. Die AfD wird aktuell vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall behandelt. Einzelne Landesverbände der Partei, darunter die in Thüringen und Sachsen, werden als gesichert rechtsextrem betrachtet.
    Diese Nachricht wurde am 21.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.