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Demonstration in Köln
"Da gehts überhaupt nicht um Salafisten"

Mit Wasserwerfern und Pfefferspray musste die Polizei in Köln gegen eine Demonstration von Hooligans vorgehen. Olaf Sundermeyer berichtet im Deutschlandfunk über das gewaltbereite Netzwerk "Hooligans gegen Salafisten".

Olaf Sundermeyer im Gespräch mit Philipp May |
    Ein Mitglied der Gruppe "Hooligans gegen Salafisten" bei einer Demonstration in Köln
    "Hooligans gegen Salafisten": Teilnehmer einer Demo in Köln (picture alliance / dpa / Caroline Seidel)
    "Da geht's überhaupt nicht um Salafisten. Das sind zutiefst islamfeindliche Gruppen, die ganz harten Rassismus unter dem Motto 'Hooligans gegen Salafisten' verstecken," sagte Olaf Sundermeyer im Deutschlandfunk. Es sei eine Ansammlung rechtsextremer Gruppen aus ganz Deutschland gewesen, die Feindschaften untereinander für nationalistisches Gegröle überwinden.
    Für Sundermeyer war es seit vielen Jahren die erste Demonstration, bei der die Gegendemonstranten weniger waren. Außerdem seien die Unterstützer des Netzwerks "HoGeSa" sehr aggressiv und gewalttätig gewesen. Sie seien aus ganz Deutschland angereist, in erster Linie aus NRW. Seit heute wisse die Polizei, dass es sehr viel mehr als die geschätzten 400 rechtsextremen Fußballanhänger gebe.
    Bei den Ausschreitungen in der Kölner Innenstadt gab es auch verletzte Polizisten. Die Teilnehmer seien vermehrt Personen aus der "alten Garde der 80er und 90er Jahre" gewesen. Wenige junge Leute und wenige Ultras. Die "HoGeSa" sei keine Bewegung, die stark in die Ultra-Szene hineinreicht.
    Auch wenn es den Vereinen immer mehr gelinge, Rassismus aus den Stadien fernzuhalten, hätte man heute gesehen, so Sundermeyer, dass es noch ein Problem mit rechten Fußballfans gebe und diese Gruppen nun "raus aus den Stadien, rauf auf die Straßen" gehen.