Bei den Demonstrationen am Wochenende wurden in Russland über 1.000 Menschen festgenommen, berichtet Deutschlandfunk-Korrespondent Thielko Grieß. Dagegen wurden nur einige wenige Journalisten festgesetzt, von denen alle wieder auf freiem Fuß sind. Die Union der russischen Journalisten protestierte in einem offenen Brief gegen das Vorgehen der Behörden. Sie hätten die Vereinbarung gebrochen, dass Journalisten ihre Arbeit machen können. Auch in Russland wird die Pressefreiheit durch die Verfassung geschützt. Seit 2011 war in Moskau kein Journalist mehr festgenommen worden. Die Unterdrückung der Pressefreiheit, so Thielko Grieß, laufe in Russland subtiler ab.
Eigene Erfahrungen
Grieß selbst war bei der Demonstration in Moskau direkt dabei. Um ihn selbst hätten die Sicherheitskräfte "einen großen Bogen" gemacht, allerdings einen seiner zufällig ausgewählten Interviewpartner direkt hinter seinem Rücken verhaftet. In den großen Fernsehsendern waren die Demonstrationen nur am Rande ein Thema. Wer sich informieren wollte, konnte jedoch in diversen Zeitungen und den Sozialen Medien eine rege Debatte über die Vorkommnisse verfolgen.